Tour mit dem Motorroller durch Thailand, Cha-Am & Beach, Factory Outlet, Phetchaburi, Wat Mahathat Worawihan, Khao Wang, Phra Nakhon Khiri und Wat Phra Kaeo Noi
Was? Gestern kein Eintrag? Naja um ganz ehrlich zu sein, wir brauchten einfach noch einen Chill-Tag. Der Ausflug in den National Park hatte seine Spuren hinterlassen. Bei Conny gabs einen dicken Muskelkater vom Treppensteigen (falsches Wort für Stolpersteine) und bei mir waren es die Moskitos. Diese kleinen Drecksviecher nehmen das deutsche Autan zur Kenntnis, lachen sich ‘nen Ast und beißen dann herzhaft zu. Was gegen einheimische Schmeissfliegen funktioniert ist bei den Blutsaugern hier vergebene Mühe. Gerade an den Waden hatte ich über 20 Stiche pro Bein (Und das ist keine Übertreibung! Ehrlich). Somit verlief der gestrige Tag relativ ruhig mit Chillen am Strand und Drinks schlürfen.
Da solche Tage meistens in großem Tatendrang resultieren, ist bei uns kein Geheimnis. Und heute lehnten wir uns mal ganz weit aus dem Fenster. Ein Motorroller sollte es sein, im Linksverkehr.
Für einen echt schmalen Taler bekamen wir eine blaue Mio (@kleine Schwester: Keine, die ab 25km/h abgeriegelt ist :) ) und düsten gleich mal los. Die Maschine war (im Gegensatz zum tunesischem Schwestermodell) im Topzustand.
Zum Linksverkehr muss ich mal ein bisschen ausholen. Zu den großen Herausforderungen gehört hier nicht nur das Fahren auf der linken (falschen) Seite. Stolpersteine sind ebenfalls:
a) die Überholspur ist natürlich rechts, die Schleichspur ganz weit links
b) „rechts vor links“ wird zu „links vor rechts“
c) Links abbiegen geht ohne Probleme. Beim Rechts abbiegen muss man aber über die gegnerische Fahrbahn
d) Nach Abbiegen auf keinen Fall auf die rechte Seite der Straße fahren.
Und es gibt noch eine ganz lustige Eigenart des thailändischen Verkehrs. Um Kreuzungen und Ampeln auf ein Minimum zu begrenzen gibt es hier „U-Turns“. Das bedeutet, dass man sich auf der ganz rechten Fahrbahn (Überholspur!!) einordnet, volle Pulle umdreht und auf die andere Straßenseite fährt, wo man natürlich auch erstmal auf der Überholspur steht. Diese U-Turns braucht man immer, wenn die Ausfahrt auf der anderen Seite der aktuellen Fahrspur liegt (zum Beispiel eine Tankstelle).
Der sonstige Wahnsinn ist ja fast schon Standard: Fahrstil wie ein Henker, Hupen in allen Lebenslagen.
Mit dem Linksverkehr stehen gerade die Rollerfahrer sowieso auf Kriegsfuß. Wenn man die Ausfahrt verpasst hat, oder nur ein kleines Stück fahren muss, ist es durchaus ok auf der falschen Seite auf der Standspur den Geisterfahrer zu spielen.
Aber mal zum eigentlichen Ausflug. Als erstes ging es nach Cha-Am. Diese Stadt wollten wir uns sowieso mal anschauen. Angekommen sind wir am „Fresh Market“. Hier wird in einer riesigen Halle Fisch verkauft. Der Name täuscht etwas. Natürlich bleibt kein Fisch bei 30°C lange „fresh“. Der Geruch war dementsprechend.
Vorbei am Bahnhof (die Gleise der thailändischen Eisenbahn biegen sich übrigens ordentlich durch, wenn der Zug drüber fährt) gingen wir an den Cha-Am Beach… wir hätten es lassen sollen. Total von Touristen überlaufen, riesige Reisebusse spucken ihre Fracht aus und verteilen sie unter den tausend Schirmen, die im Sand aufgestellt sind.
Conny und ich gingen noch ein bisschen an der Strandpromenade vorbei, um noch ein bisschen einzukaufen (natürlich im 7-Eleven…)
Da das Autan ja anscheinend wirkungslos ist, begaben wir uns auf die Suche nach einem besseren Produkt. Ich hatte schon einmal von dem Mittelchen „Off!“ gehört, gesucht, gekauft, eingeschmiert. Ich hoffe mal wir haben jetzt einen besseren Schutz gefunden.
Schnell zurück zum Bike und ab auf die Schnellstraße. Schließlich stand noch Phetchaburi auf dem Programm. Die Hauptstadt der Provinz, in der Cha-Am und Hua-Hin liegen, soll nämlich weniger touristenreich sein (da nicht direkt am Meer) und einige schöne Tempel bieten.
Nach kurzer Fahrt lockte uns eine Sehenswürdigkeit der anderen Art: „Factory Outlet“. Jip, ein Marken-Outlet mitten in Thailand. Da mussten wir hin und haben noch ein paar Klamotten gekauft.
Trotz eines Mega-Staus kamen wir dann ca. 40 Minuten später in Phetchaburi an. Im Stau entdecken die Thailänder noch ganz andere Methoden der Straßenführung: Auch wenn man auf der Schleichspur steht, befindet man sich nachdem der Standstreifen und die örtliche Botanik inoffiziell zu Fahrbahnen deklariert wurden, auf der dritten Spur. Einkesselt zwischen wild manövrierende Trucks, Pick-ups und Tuk-Tuks.
Als erstes besuchten wir den Wat Mahathat Worawihan, einen Tempel, der die ganze Stadt mit seinem weißen Turm überragt.
Hoch über der Stadt liegt der Khao Wang. Auf diesen dreihügeligen Berg stehen der Phra Nakhon Khiri, ein Königpalast, ein weißer Chedi und der Tempel Wat Phra Kaeo Noi. Gerade noch vor Sonnenuntergang kamen wir auf dem Berg an. Nachdem wir uns an den ziemlich aggressiven Affen vorbei geschlichen hatten, genossen wir den wunderbaren Blick über die Stadt. Schaut euch unbedingt die Bilder an!
Im Dunkeln ging es dann auf den Heimweg, der relativ unproblematisch verlief. Lässt man mal außer Acht, dass eine Schnellstraße abrupt nach einer 10cm Kante in einem Feldweg übergeht und dass ein Lastwagen, nach vollführter U-Turn einfach mal quer in der Straße stehen bleibt.
Aber wir sind wohlbehalten wieder angekommen und hatten wahrscheinlich noch nie soviel Spaß im Urlaub ^^
Hi,Conny und Phil
das mit den Mücken muß ja ziemlich schrecklich sein.
Gibts denn keine Mückennetze für die Zimmer?
Gestern hörte man in den Nachrichten, daß hierzulande die
Tigermücke (aus Asien) schon gesichtet wurde.
Hoffentlich hilft Euer Off. Vielleicht braucht man es bei uns auch bald.
Soll ja dieses Jahr eine regelrechte Mückenplage kommen.
Super Idee, Eure Rollertour. Linksverkehr ist bestimmt sehr gewöhnungsbedürftig.
Interessant wäre bestimmt mal eine Tour mit der Eisenbahn, grins.
Habt ihr in der Fischhalle auch den Fisch probiert? oder nur gerochen
Viele Grüsse und weiterhin einen schönen Urlaub und viel Spaß!!!
Ciao
Mama und Papa
Hi ihr beiden,
wie ich immer zu sagen pflege, bei Linksverkehr hilft nur Leistung! ;-)
Aber ob das bei so einem Gefährt nicht eher nur in Scheinleistung ausartet, ich weiß ja nicht und verbleibe mit Skepsis zurück.
Wieder beeindruckende Bilder und landschaftliche Impressionen.
Wirkt das neue Insektenmittel oder sollte man vielleicht doch eine lange Hose anziehen?
Naja, ich schafft das schon. Und nix is schöner als ein zweiter Urlaub nach dem Urlaub, den man “Krank auf Stube” in der heimischen Bude verlebt
Also, reingehauen und Spaß haben
MfG Dirk
das war ja eine tolle tour und das möfchen sieht wirklich tip top aus. die bilder sind wunderschön, tempel, wie im märchen , der blick ein traum. hoffentlich übertragen die moskitos nicht eine krankheit, gegen die ihr nicht geimpft seid . da bekomme ich gleich panik, na ja hoffen wir mal das beste. als mutter macht man sich halt gleich sorgen. machts mal gut alles liebe von mum
@Connys Mum: Tigermücke? Na, genau das Viech hat mich hier sicher zerlöchert :) Wenn das bald auch in München zu finden ist, brauchen wir jede Menge Off!
@Dirk: Ja, das Aussehen des Rollers trügt etwas. Die Kiste ging gut ab. Ab 80 km/h habe ich die Hand vom Gas genommen, da er etwas unruhig auf der Straße lag. Bumms wäre aber sicher noch drin gewesen.
@Mum: Bis jetzt ist noch alles im grünen Bereich. Unsere Beine sehen zwar nicht so toll aus, aber jeder Mückenstich war bis jetzt nach 2 Tagen weg. Scheint alles gut zu gehen. Mach dir keine Sorgen um uns.
Wow, ich bin mal wieder ziemlich beeindruckt von euren Berichten und den Bildern. Dieser Höhlentempel im National Park sah ja wiklich super aus, wie ein kleines, verwunschenes Königreich, ein Überbleibsel aus lang vergangenen Zeiten…echt toll!!!!
Außerdem finde ich es sehr mutig, dass ihr euch in den thailändischen Linksverkehr gestürzt habt, aber es scheint sich ja wirklich gelohnt zu haben, sowohl vom Kulturellen (dieser Tempel mit dem Sonnenuntergang schaut auch sehr schön aus) als auch Kleiderschrank-füll-mäßig war es anscheinend ein recht erfolgreicher Tag. :-)
So, dann macht mal weiterhin Thailand unsicher und lasst euch nicht (mehr so sehr) von den Mücken beißen!
bis zum nächsten Kommentar, Stephanie
Servus, habe die Ehre,
das sieht doch alles Klasse aus. Leider bin ich gestern nicht vorbei gekommen. Zurzeit ist die Hölle los, drehe mich – wie ein Hamster – im Hamsterrad. Ich sehne mich nach Urlaub und beneide Euch, um diese Eindrücke. Chillen am Pool, Drinks und Sonne genießen. Schwimmen, lesen, plauschen und schmusen, alles kann ich mir so gut vorstellen. Die Bilder sind fantastisch. Der Respekt vor dem Linksverkehr kann ich gut nachvollziehen. Ich bin in England Radl gefahren. Hat mich fast das Lebe gekostet. Passt gut auf Euch auf, bleibt gesund und weiterhin viel Spaß. Gruß Dad.
@Stephanie: Ja, der Tempel in der Höhle war echt klasse. Vielleicht haben die Thais ja die irischen verwunschenen Tempel nachempfunden? :) Aber ich glaube, klimamäßig, sind die thailändischen Verhältnisse aber ein klein wenig anders. Achja, zu den Mücken: Die aggressivsten Exemplare schien es doch tatsächlich im National Park zu geben.
@Dad: Des wird schon, bald hast du ja auch ein bisschen Zeit, auf Rügen zu entspannen. Dass der Linksverkehr einige Verkehrstote pro Jahr fordert, ist aus meiner Sicht absolut nachvollziehbar.