Tripreport Rom – Spanische Treppe, Trevi-Brunnen, Pantheon, Piazza Navona, Engelsburg, Vatikan, Kollosseum
Beim gestrigen Tag handelte es sich genau um den Tag, den ich vorher schon so lange angekündigt hatte: Es ging zum Sightseeing nach Rom. Und auch wenn laut einem bekannten Sprichwort alle Wege nach Rom führen, halte ich es für absoluten Selbstmord mit dem Auto in die Hauptstadt Italiens zu fahren. Da doch lieber mit dem Zug!
Eventuell wäre man mit dem Auto schneller in Rom, allerdings bedeutet dies als deutscher Autofahrer höchste Gefahr für Mensch und Maschine. Angeblich gilt hierzulande bei einem Autounfall nicht das Verursacherprinzip: Denn ex Gesetz hat erst einmal jeder 50% Schuld am Unfall und muss anschließend beweisen, dass der Andere mehr Schuld hat als man selbst. Und da in jeden italienischen Auto garantiert noch 20 Freude des Fahrers sitzen, die alle bestätigen können, dass man selbst wie ein Irrer gefahren ist, kann man gleich einpacken.
Nach der Ankunft am römischen Hauptbahnhof „Roma Termini“ musste ich zuerst der italienischen Eisenbahn ein Kompliment machen. Zwar war die Geräuschkulisse eher mit einem Sägewerk und die Toilette eher mit einer Kläranlage vergleichbar, die Kosten hauten mich aber von Hocker: Für eine 40-minütige Fahrt mit dem Regionalzug zahlt man hier lächerliche 3,60€. Für diesen Preis würde ich in München nicht einmal von einem Ende zum Anderen kommen.
Da es bereits später Nachmittag war, musste dieses Mal neben der allgemeinen Orientierung noch eine wichtige Entscheidung getroffen werden: Welche Sehenswürdigkeit soll im Hellen und welche im Dunkeln angeschaut werden? Mit meinem neuen, hochempfindlichen Objektiv und einem Stativ war ich für beide Fälle gerüstet, aber wo soll man anfangen?
Ich ließ einfach meinen Bauch entschieden und rannte zuallererst zum aus meiner Sicht schönsten Platz von Rom: Der spanischen Treppe.
Diesmal kam ich von der oberen Seite an, so dass die ganze Stadt im gleißenden Gegenlicht vor mir lag. Die Stimmung ist schwer einzufangen, es war aber gigantisch.
Eigentlich hatte ich ihn bei Nacht eingeplant, konnte ich ihn aufgrund der geringen Entfernungaber nicht einfach links liegen lassen: Den Trevi-Brunnen.
Vielleicht erinnert sich noch jemand an Connys und meinen Besuch der ewigen Stadt im Sommer des vorletzten Jahres (mein Gott, ist das lange her!). Obwohl die Temperaturen heute deutlich geringer war als damals im Hochsommer, wimmelte es nur so vor Touristen an diesem herrlichen Ort.
Schön, dass ich dieses Mal dank Ultraweitwinkel den kompletten Brunnen fotografieren konnte, ohne ihn nachher mühsame mit GIMP zusammenzubauen. :) Mein Kameradisplay erntete schon ein paar neidische Blicke. :)
Die Sonne senkte sich langsam hinter die Hausfassaden, so dass ein schneller Marsch in Richtung Tiber angestrebt wurde. Dummerweise tauchen hinter jeder Gassenkreuzung altehrwürdige Bauwerke auf, an denen man einfach nicht sofort vorbei rennen konnte. Hier zum Beispiel die Säule auf der Piazza Colonna.
Der Palazzo Montecitorio, der direkt daneben steht.
Der Pantheon, der auf einmal aus dem Nichts vor einem erscheint.
Auch wenn die wenigsten Restaurants in Rom vor 19:30 Uhr überhaupt daran denken, hungrige Mäuler zu stopfen, sitzen schon sehr viele in den Cafés und genießen die Abendstimmung. Die Piazza Navona war sogar noch relativ überschaubar. Im Sommer dürfte man hier nur noch wenig freie Plätze finden.
Endlich war der Fluss erreicht. Über dem Tiber war die Sonne schon fast verschwunden, so dass die Engelsburg noch schnell mit ihrer Brücke abgelichtet werden konnte. Die Burg verschmähte ich dieses Mal total.
Dies lag aber hauptsächlich daran, dass Conny und ich beim letzten Rombesuch eine komplette Tour mitgemacht hatten und von der oberen Terrasse einen herrlichen Blick über Rom genießen durften. Diese Aussicht hatte ich also schon einmal. Statt dessen sollte der Papst besucht werden. Nur noch gute 200 Meter trennten mich von der Grenze zu einem der kleinsten Länder dieser Erde: Dem Vatikanstaat.
Die Via della Conciliazione führt sowohl Gläubige wie auch Ungläubige frontal auf den Petersdom zu. Der eigentlich Plan war es gewesen, hier noch schnell den Dom von innen zu bestaunen. Allerdings waren sämtliche Eingänge schon geschlossen und das Sicherheitspersonal signalisierte gleich, dass alle Überredungskunst zwecklos war.
Machte aber auch gar nichts, denn direkt nach dem Sonnenuntergang gliedert sich eine wahnsinnige Gelegenheit für Fotografen an: Die blaue Stunde.
Während sich der Himmel langsam von hellblau zu schwarz verfärbt, kommen gerade angestrahlte Gebäude richtig schön zur Geltung.
Der Tag war herrlich gewesen, dank absolut blauem Himmel und strahlender Sonne hatten sich die Temperaturen im angenehm zweistelligen Bereich etabliert. Doch je dunkler es wurde, desto mehr verabschiedete sich die italienische Wärme. Bis 23:00 Uhr sollte es noch bis zum Gefrierpunkt abkühlen. Dies alles konnte aber die weibliche Bevölkerung wenig aufhalten, denn der 8.März wird in Rom anscheinend standesgemäß als Weltfrauentag mit einem Umzug gefeiert.
Sowohl Polizei als auch die Carabinieri sperrten die Corso Vittorio Emanuele großräumig durch den Einsatz von gepanzerten Bussen ab. Ich habe kein Ahnung, was für Erfahrung die Gesetzeshüter mit Umzügen solcher Art gemacht haben, man war jedoch auf das Schlimmste vorbereitet.
Aber weder das, noch der abendliche Straßenverkehr konnte mich aber davon abhalten meine letzte Station anzusteuern: Das Kolosseum. Auf dem Weg lag noch Monumento Vittorio Emanuele II, das auch das Grab des Unbekannten Soldaten beinhaltet. Wegen seiner Form wird es auch oft „die Schreibmaschine“ oder „das Gebiss“ genannt.
Qualmende Füße, schleichende Kälte, letzte Station: Der Schauplatz der Brot und Spiele.
Leider enttäuschte die Beleuchtung des Kolosseums bei Nacht etwas, denn nur vier große Scheinwerfer beleuchteten das Bauwerk. Das man damit kann keine gute Ausleuchtung hinbekommt sollte klar sein, dass zu allem Überfluss die starken Scheinwerfer störendes Streulicht auf meine Kamera warfen wurde mir allerdings auch erst nach der Langzeitbelichtung klar.
Hier sieht man das störende Licht besonders gut:
Kurz vor Ende des Rundgangs schaffte ich es leider noch, meinen Stadtplan zu verlieren. Ein Glück sprang mir ein Mitarbeiter eines Mercure-Hotels zur Hilfe, so dass der Weg zum Hauptbahnhof ein Kinderspiel war.
Ziemlich erschöpft ging es dann mit Zug wieder zurück. Natürlich wieder für 3,60€ und der Geräuschkulisse einer maroden Achterbahn.
Toller Bericht und super Fotos. Schade, dass Du nicht mehr in den Petersdom gekommen bist. Ich finde, das ist immer ein echtes Highlight bei jeden Rom-Besuch. Falls Interesse besteht, ich habe auch einiges zu Rom geschrieben. Die Berichte sind hier zu finden: http://www.osnapicture.de/tag/rom/
Danke dir!
Das mit dem Petersdom ist wirklich schade. Aber keine Sorge, ich werde garantiert nicht das letzte Mal in Rom sein und beim nächsten Mal ist der Besuch in Innen fest eingeplant!
Deine Seite werde ich mir auch gleich anschauen.
Das 5te Foto von oben erinnert mich vom Aufbau und der Perspektive her an Boccioni’s “la strada entra nella casa”. Auch wenn sein Werk nach einem Aufenthalt in der FRANZÖSISCHEN Hauptstadt entstanden ist.
Öhm, natürlich =) Genau dieses Gemälde hatte ich vor Augen, als ich das Foto gemacht habe :D
..
… oder auch nicht. Aber immerhin hast du mich jetzt dazu gebracht mir den Wikipedia-Artikel vom Monseniore Umberto Boccioni durchzulesen!
Wunderschöne Bilder, einfach herrlich, ich hab jetzt Dehnsucht nach Rom.. Liebe Grüsslis und ciao von Mom
Tatsächlich? Na dann sollte ich wohl Bildungsbeauftragte werden. ;-)
COOLE bilder!!!! da war ich auch überall hab auch bilder aber schlechte quali du hast eine geile quali :-)