Velib’ – Wie funktioniert der Fahrradverleih in Paris?
Über die Möglichkeit sich in Paris in Fahrrad auszuleihen, habe ich ja schon im kleinen Reisebericht geschrieben. Um das System ein bisschen genauer zu beleuchten, schreibe ich hier mal eine kleine Anleitung. Vielleicht motiviert es ja den einen oder anderen sich auch mal ein Velib’ auszuleihen.
Die Infrastruktur:
Fahrradstationen gibt es im Stadtbereich quasi an jeder Ecke, laut offizieller Homepage sind sie selten weiter als 400m auseinander. An jeder Station gibt es zwischen zehn und zwanzig Andockpositionen, die nicht immer alle mit Rädern besetzt sind. Sollte einmal eine Station leer sein, so findet man am Terminal einen Umgebungsplan mit weiteren Velib’-Stationen, an denen man sein Glück probieren kann. Generell sollte man sich den Übersichtsplan der Homepage ausdrucken, ansonsten muss man sich eben durchfragen oder die Augen offen halten. In ganz seltenen Fällen gibt es sogar Wegweiser.
Die Anmeldung:
Der allererste Schritt ist die Anmeldung am System. Dies funktioniert an jeder Velib’-Station. Dies muss zwingend mit einer Kreditkarte geschehen, die über einen EMV-Chip verfügt. Dieser Chip sieht so ähnlich aus wie der Geldkartenchip auf der EC-Karte. Eventuell müsst ihr jetzt noch die PIN eurer Kreditkarte eingeben, die solltet ihr nicht daheim vergessen!
Für einen Tag kostet die Anmeldung 1€, für eine Woche werden 5€ fällig. Wer sich für ein Jahr binden möchte, muss 29€ berappen. Endergebnis dieser Anmeldung ist eine kleine Papierkarte mit eurer persönlichen Kundennummer und einer frei wählbarer, vierstelligen PIN-Nummer. Für das Ausleihen eines Fahrrades braucht ihr ab jetzt nur noch diese Nummer und nicht eure Kreditkarte.
Deswegen ist es auch möglich, mit einer Kreditkarte mehrere Leute anzumelden. Der eine Euro wird dann immer von der gleichen Kreditkarte abgebucht, ihr bekommt aber jedes Mal eine neue Kundennummer.
Das Ausleihen:
Geht zu einer Station, tippt eure Kundennummer und euren PIN-Code ein und sagt welches Fahrrad ihr haben wollt. Lauft zu dem Fahrrad, drückt auf einen kleinen Button, rollt das Fahrrad ein paar Zentimeter zurück und schon kann’s losgehen.
Das Zurückbringen:
Nach der Benutzung kann man das Fahrrad einfach in eine freie Dockingposition stecken. Ein grünes Licht und Piepston zeigen an, wenn das Bike verriegelt ist. Am Terminal selber müsst ihr nichts drücken.
Die Kosten:
Die erste halbe Stunde ist kostenlos, die zweite kostet 1€, die dritte 2€ und jede weitere 4€. Ziel dieses Tarifes ist, dass jedes Fahrrad schnell den Weg zurück zu einer Station findet. Nach etwa zwanzig Minuten Fahrzeit sollten Sparfüchse Ausschau nach einer Rückgabestation halten und dort einfach die Fahrräder wechseln. Es ist übrigens ohne Probleme möglich, sein Fahrrad abzugeben und sich sofort das Selbe wieder auszuleihen.
Wenn man mal die Gefahren im Pariser Stadtverkehr ignoriert, ist das Velib’-System wirklich spitze. Noch nie haben mir die Wege zwischen den Sehenswürdigkeiten innerhalb einer Stadt soviel Spaß gemacht. Statt in einer U-Bahn aus dem Fenster in die Dunkelheit zu starren, kann man hier links und rechts interessante Ecken der Stadt entdecken. Ein guter (!) Stadtplan, auf dem jeder (!) Straßenname eingetragen wurde, ist für den orstfremden Touristen Pflicht. Es ist manchmal schon schwer genug, den Straßenname an einer Hauswand zu finden.
Sucht euch den Weg, den ihr fahren wollt, vorher in der Karte aus und lasst die Karte dann offen im Fahrradkorb liegen. Einbahnstraßen können jede gute Planung kaputt machen und euch zu einem schnellen Umplanen zwingen. :)
Viel Spaß beim Nachradln!
Pingback: Fashionvictress » Mini-Reisebericht über Paris
tolle anleitung, ich weiss immer noch nicht wo ich mich anmelden kann
Oh, ok. Dann sollte ich das deutlicher hinschreiben :D
Eine Anmeldung geht nur an den Fahrradstationen selber!
Viel Spaß ^^
Mann sollte auf jeden Fall das Rad, das man im Auge hat vorher prüfen (Luft, Kette, Gangschaltung) bevor man eine Nummer drückt. Viele Räder sind defekt und von Vandalen demoliert. Schade!
Das stimmt natürlich. Bei uns sahen auch manche Fahrräder etwas kaputt aus. Gerade die Reifen sollte man vorher einmal überprüfen, da haben wir auch ein paar Platten gesehen.
Hallo,
ich komme übernächste Woche mit 6 Schülern nach Paris und möchte unbedingt velib fahren.
Leider besitzen meine Schüler nur eine EC-Karte und mit meiner Kreditkarte kann ich ja nur ein Fahrrad ausleihen!
Was kann ich tun?
Hi Katharina,
da ist überall kein Problem: Du kannst mit einer Kreditkarte mehrere Personen am System anmelden. Jedesmal bekommst du so eine Art “Parkticket” mit einer neuen Kundennummer. Die verteilst du einfach an deine Schüler, und schon kann jeder ein Fahrrad ausleihen.
Wichtig ist nur, dass deine Kreditkarte ein EMV-Chip und eine Pin besitzt. Ohne diese Sicherheistmerkmale funktioniert das Ausleihen leider nicht.
Hallo!
Habe mir heute eine “VISA 2go” von “mywirecard” an der Tankstelle gekauft, Fahre morgen schon nach Paris. Hoffe hier ließt noch schnell jemand.
Einen EMV Chip hat sie, aber wie ist das mit dem PIN? Welchen nehme ich hier? Kann der auch Buchstaben enthalten wie beim Onlinepasswort?
Hat da jemand Erfahrungen gesammelt?
Liebe Grüße
Hi, klar kann ich dir noch schnell antworten.
Die Visa2go ist eine Prepaid-Karte von Wirecard, du erst einmal aktivieren musst. Dies tust du wahrscheinlich hier: http://www.mywirecard.com/visa.html
Deine PIN ist defintiv nicht dein Passwort, da eine Pin nur aus vier Zahlen besteht (so wie die von deiner Girokonto-Karte). Die PIN wird dir dann wahrscheinlich per Post zugeschickt. Ich habe in diesem Forum hier gefunden, dass dies leider etwas dauern kann: http://www.forumla.de/f-sony-ps3-forum-30/t-wirecard-113647/page4
Zur Sicherheit würde ich einmal die Leute anrufen/anmailen: http://www.mywirecard.com/contact.html
Auf dieser Seite gibts auch die Möglichkeit per Chat mit den Verantwortlichen zu reden.
Viel Spaß in Paris!
Hi,
ich würde mir gerne eine Karte von den velib Fahrradstadionen ausdrucken, komm aber leider mit der Website von denen nicht so klar… Kannst Du mir vielleicht helfen bzw. einen entsprechenden Link schicken. (Am besten gleich die Karte (-;)
Danke und liebe Grüße!
Ich war mit einer Freundin im August 2013 in Paris und wir haben einen Radausflug mit Velib genießen wollen. Nach einem genüsslichen Kaffee am Kanal brach der Schlüssel beim Öffnen des Schlosses (trotz sorgfälitger Handhabung). Nach langem Telefonieren, was über 50€ gekostet hat, haben wir alle Anweisungen befolgt: Beide Räder an einer Fixstelle (Masten) mit dem noch funtionierenden Schloss befestigt und allen Reifen die Luft ausgelassen.
Nach einiger Zeit mussten wir feststellen, dass beide Konten um das Deposit von je 150.-€ erleichtert war. Wir dachten, es müsste sich um einen Irrtum handeln und reklamierten. Nahc einem email und 2 Briefen kam nach 2 Monaten die Antwort: anscheinend waren die beiden Räder nicht (mehr) an der Stelle – unser Radausflug war teurer gewesen als der Flug nach Paris!!!
@Gerti: Oh shit. Das ist natürlich das Horrorszenario schlechthin. Ich habe es eigentlich immer vermieden die internen Schlösser zu benutzen. Stattdessen kamen die Fahrräder immer wieder in eine Station. Zwar muss man dann ein wenig mehr laufen, aber immerhin läuft die Uhr nicht mehr und man ist die Verantwortung für die Bikes los.
LG Phil
Hallo,
ich finde das so eine schöne Idee sich ein Fahrrad in Paris zu solch günstigen Tarifen auszuleihen und danke für deine Infos dazu.
Ich frage mich nur noch, ob man ein Fahrrad auch mit einer Prepaid Kreditkarte ausleihen kann?? Optisch unterscheidet sich diese nicht von einer anderen, normalen Kreditkarte.
Freu mich auf deine Antwort!
lG aus Berlin, Saphira
Hallo Phil, danke für den Tip, aber wie setzt sich am Ende des Tages der Preis zusammen, wenn ich immer 20 Minuten fahre, das Fahhrad wieder an der Abgabestelle einlogge und wieder nutze. Wird die Fahrzeit dann zusammengezählt? Also z.B. 6 x 20 Min. = 2 Stunden, die abgerechnet werden?
Weißt Du das?
Gruß Barbara
@Barbara: Als Fahrzeit wird jede Fahrt einzeln abgerechnet. Die Zeiten werden also nicht addiert. Wenn du 6x 20 Minuten fährst, dann kostet dich das gar nichts. Denn jedes mal laufen die 30 Minuten von vorne los.
Hallo,
wir hatten Deine Anleitung auch vorher gelesen, Danke – inzwischen kostet es 1,70 pro Tag was ja immer noch sehr günstig ist -ein paar kaputte sind auch dabei gewesen, aber das merkt man schnell und gibt das Rad gleich an der selben Station zurück. Momentan scheinen es die Pedale in sich zu haben, die auch schon mal samt Tretkurbel abfallen können. An den Stationen spricht die Hotline nur französisch, was bei Problemen schon weniger gut ist.
Wichtig: nie ein Rad an einer Station, die nicht verbunden ist abgeben! (sichtbar daran, dass alle Leuchten rot sind. Das Tagesticket ist dann solange gesperrt (der Zentralrechner kriegt dann nicht mit, dass das Rad längst zurückgegeben wurde) bis die Verbindung wieder hergestellt werden kann – das kann im Zweifel wie bei uns auch den ganzen Tag dauern – so dass das Ticket dann nicht nutzbar ist. Ich hoffe, dass das System den Zeitpunkt der Rückgabe überhaupt richtig erfasst hat – einen Nachweis konnt ich hier auch nicht ausdrucken.
Die Übersichtskarte haben wir in Paris nicht bekommen und es gibt auch keinen Hinweis, wo man die kriegen kann. (Wahrscheinlich im Tori-Office, nähe Opera) – da sind wir aber nicht hingekommen. Die Katen im Netz konnten wir nicht laden. Im Zentrum findet man die Stationen allerdings notfalls auch ohne die Karte – mit wäre es jedoch entspannter gewesen…- solange das mit der Rückgabe am “verunglückten” Tag alles noch gut geht – eine tolle Erfahrung – Radeln auf den Champs Elysee ;)
@Peggy: Danke für deinen Erfahrungsbericht. Den Preis von 1,70€ würde ich aber immer noch als fair bezeichnen. Das ist schon ein guter Kurs für so ein relativ unkompliziertes Radl-Vergnügen in Paris.
LG Phil
genau – 1,70 ist fair wie geschrieben – solange alles funktioniert ;)
puh Glück gehabt alles ist gut – keine Abbuchung. Freude haben das System über Himmelfahrt auch genutzt und waren begeistert – man sieht die Stadt einfach anders.
@Peggy: Na super! Freut mich.
LG Phil
Hallo,
Wir haben das Sommer-Wetter über das
Lange Wochenende mit den velib Räder in Paris genossen und haben gerade entdeckt, dass die 150 Euro , die wohl nur im Fall einer fehlenden oder fehlhaften Rückgabe von dem Konto abgebucht werden sollten, von beiden-mir und meinem freund(von ihm sogar 2mal also insgesamt 300)-schon abgebucht worden sind. Hat vielleicht jemand eine ähnliche Erfahrung ? Wird’s vielleicht als guarantie vom Bankkonto abgebucht und wieder erstattet?
Vielen Dank im Voraus
Hallo Vicky. Das Ganze hört sich nicht besonders gut an. Bitte setzte dich umgehend telefonisch mit velib im Verbindung. Normalerweise hätte das Deposit nicht auftauchen sollen. Schau bitte nochmal nach ob es sich bei den 2 Abbuchungen nicht evtl. um eine Abbuchung und eine Rückbuchung handelt.
Habt ihr die Räder immer wieder korrekt zurück gegeben?
LG Phil
Nochmal zurück zu unserem Fall letzten Jahres – der Schlüssel ist gebrochen und das Rad war so blockiert – konnte nicht (!!!) in die Station eingeloggt werden – daher Telefonat mit Velib, Anweisungen befolgt und dennoch für 2 (!!!) Räder je 150.- bezahlt. 300.-€ ohne Schuld gehabt zu haben. Teurer Spaß! Und wir sind offensichtlich nicht die einzigen, die volle Länge bezahlt haben. Kontakt mit Velib mühsamst und erfolglos!
Das klingt ja überhaupt nicht gut. Konnte da selbst im Nachhinein keine Einigung mit Velib erzielt werden?
Nein, – die haben gesagt, die Räder wären nicht vor Ort gewesen. Was soll man da von Österreich aus noch machen???
Lg Gerti
wir waren ja über den 1. Mai 2014 da und haben velib genutzt – hier wurde zwar beim Ausleihen auf ein Deposit verwiesen, abgebucht wurde aber nix.
Antworten können recht lange dauern – ich hatte am 5.5. geschrieben – eone Antwort kam bisher nicht…
Super Bericht
Bin ende März 2015 da und werde das mal testen, dank des Berichts hier. Denn die Velib Homepage finde ich nicht sehr gelungen.
Danke.
Muss man die Kreditkarte mit vor Ort haben, oder reicht es, wenn man die Nummern eingibt? Ich habe kein gutes Gefühl dabei, die Karte überall mit hinzunehmen.Kann man auch eine EC-Girokontokarte nehmen oder verfügt diese nicht über den richtigen Chip?
Die Karte muss man leider unbedingt dabei haben, da die PIN ansonsten nicht funktioniert. Ich würde mir an deiner Stelle keine sorgen machen – eine Kreditkarte ist sehr sicher. Und falls man sie verliert, lässt man sie eben sperren und es kann nichts passieren. Sicherer als Bargeld. Eine EC-Karte ist ausserhalb Deutschlands komplett wertlos. Der Chip darauf ist sowie nur die “Geldkarte”, die selbst in Deutschland so gut wie nirgendwo genommen wird.
LG Phil
Hallo, es funktioniert auch mit EC- Karte! Allerdings ist das Deposit dann auf der Karte eingefroren – in meinem Fall 450 Euro – was etwas nervig ist und die Abrechnung echt lange dauert. LG Louise
@Louise: Da siehst du mal, wie sich die Zeiten ändern. Damals war es noch etwas einfacher. Danke für dein Update.
LG Phil