Welchen Prozessor soll ich nehmen? ATMEL AVR ATmega oder ATtiny?
Die Gesamtheit der 8bit Prozessoren von ATMEL lässt sich in drei Produkltgruppen unterteilen:
AT90Sxxxx:
Das sind die alten Mikroprozessoren. Diese sind noch zu kaufen, aber haben keinen Vorteil gegenüber den anderen beiden Serien. Ich würde sie nicht mehr benutzen, da sie einfach veraltet sind und die anderen beiden Serien einfach besser für neue Design sind.
ATmega:
Das sind die “Dicken” von Atmel. Diese Prozessoren haben viele Ausgänge (ein ATMega16 hat schon 4*8 Aus- bzw Eingänge) und viel Speicher. Dafür besitzen sie aber meistens riesige Gehäuse, sind sperrig.
ATtiny:
Das sind sehr kleine Prozessoren. Wenig Pins, wenige Aus- und Eingänge. Wenig Speicher, dafür aber sehr billig. Ausserdem sind sie auf sehr geringen Stromverbrauch hin optimiert.
Welcher Mikroprozessor ist der richtige für mich?
Das lässt sich natürlich niemals pauschal sagen, aber hier sind ein paar Richtlinien, mit denen ich sehr gut fahren:
– Eine Schaltung wird am Reißbrett entworfen?
– Es wird erst mal wild drauf los programmiert?
– Erstmal Erfahrungen sammeln und wissen was man überhaupt machen?
– Keine Ahnung wieviel Speicher man braucht?
– Man weiß nicht ob man einen EEProm benutzen will?
Ganz klare Wahl: Hier muss ein ATmega. Will man überhaupt kein Risiko eingehen nimmt am besten einen ATmega16. Der ist super zum Entwickeln von kleinen bis mittelgroßen Schaltungen und kann auf Steckplatinen super untergebracht werden. Bei einem ATmega32 kann der Platz schon mal etwas rar werden.
Ist die Entwicklungsphase vorbei und “das Produkt” steht, kann man sich so langsam Gedanken machen:
– Wie viele Ein- bzw. Ausgänge brauche ich?
– Wieviel Speicher ist nötig?
Mit diesen Angaben kauft man dann den billigsten und kleinsten Chip und lässt sein Programm darauf laufen.
Das Portieren von Programmen von einem Prozessor auf einen anderen ist meistens überhaupt kein Problem. Man muss höchsten kleine Änderungen am Makefile und an den Pin-Bezeichnungen machen.
Was ist picoPower?
Wer die Liste weiter unten schon mal grob überflogen hat wird feststellen, dass es manche Prozessoren gibt, die ein “P” hinter ihrem Namen tragen. Diese haben die sog. “picoPower” Technologie eingebaut:
– Stromverbrauch von 650 nA im Normalbetrieb
– bei 100nA in Power Down Sleep
Diese Prozessoren sind ein bisschen teurer, lohnen sich aber gerade bei Anwendungen wo es um niedrigen Stromverbrauch geht.
Weitere Informationen gibt es hier.