Vom Wellness zurück nach München – Schladming Tag 3
Aufgewacht und Vorhang zur Seite geschoben: Jawoll!
Zwar war kein Neuschnee über Nacht dazu gekommen, dafür aber schaute an diesem Tag die Sonne durch die noch am Vortag geschlossene Wolkendecke. Um ganz ehrlich zu sein: Dies ist auch der Grund, weswegen ich euch erst heute gute Fotos von der Außenansicht unseres Hotels zeigen möchte. Die Bilder vom Vortag sind einfach zu trist gewesen.
Besonders auf dem letzten Foto erkennt man gut die Skipiste, die direkt am Hotel vorbei führt. Die Steigung mag auf den Bildern vielleicht ganz ordentlich aussehen, trotzdem handelt es sich dabei um die letzte Abfahrt im sogenannten „Hopsi-Land“ – einer Abfahrt, die – wie der Name schon vermuten lässt – eher Kindern oder Anfängern vorbehalten ist.
Hangabwärts erspäht man dann im Tal den Berg, der Schladming durch die Austragung des Weltcups berühmt gemacht hat. Um noch ein wenig Licht in den geografischen Dschungel zu bringen: Offiziell stand unser Hotel in der Schladminger Nachbargemeinde Rohrmoos. Seit dem 01.01.2015 wurde das Stadtgebiet jedoch erweitert, so dass Rohrmoos nun ein offizieller Teil von Schladming ist. Touristisch kann man hier von einem Volltreffer reden, da sich die Hotels nun mit dem berühmten Namen „Schladming“ zieren können. Auf der persönlichen Ebene schäumen die Gemüter noch vor Wut: Bei einem Volksentscheid sprachen sich über 90% der Betroffenen gegen die Eingemeindung aus, doch die Politik ignorierte diesen komplett und stellte die Einwohner vor vollendete Tatsachen.
Für mich gab’s dann doch einen kleinen wehmütigen Blick zum Ende der Piste hin. Ich sollte unbedingt mal wieder Skifahren. Auch wenn es rein objektiv und mit Blick auf die Unfallstatistik sicher eine gute Idee war, statt Skiern den Pool zu benutzen. Dieser Satz gibt mir auch schon die Möglichkeit für eine perfekte Überleitung zum Spa-Bereich.
Ein großes beheiztes Schwimmbad, ein wohltemperiertes Außenbecken, ein Dampfbad sowie eine Sauna geben auf meiner persönlichen Skala automatisch eine gute Bewertung. Einziges Manko war für mich als Freund des warmen Wassers ein fehlender Whirlpool. Hier fehlt mir auch ein wenig die Nachvollziehbarkeit: Die Anschaffung und der Unterhalt von zwei Schwimmbecken dürfte um ein Vielfaches höher liegen als bei einem Blubberbecken, das man sogar in verschiedenen Größen von der Stange kaufen kann.
Natürlich ist dies ein rein subjektiver Kritikpunkt.
Leider war unsere Zeit auch schon abgelaufen, so dass wir uns langsam auf den Heimweg machten. Ein letzter Blick in die Lobby (Lob für die stilsichere Einrichtung. War ich vielleicht doch etwas zu kritisch mit den Möbeln im Zimmer?) und los ging’s…
…oder auch doch nicht. Beim Parken am Freitag hatte ich wohl übersehen, dass unter dem Schnee auf meinem Stellplatz eine dicke Eisschicht lag. Mit durchdrehenden Rädern und mehr Driften als kontrollierten Fahrmanövern bugsierte ich den Wagen Millimeter für Millimeter an meinen parkenden Nachbarn aus der Lücke. Ein Glück kam ich gerade tiefenentspannt aus dem
Spa-Bereich, so dass ich die Aktion doch recht locker nahm. Kein Stress und vor allem keine Kratzer. Und schon fuhren wir vom auf dem Berg gelegenen Rohrmoos wieder nach unten Richtung Schladming.
Schladming selber wäre vielleicht auch noch einen kleinen Ausflug wert gewesen. Gerade sein berühmtes Salzburger Tor, das zusammen mit Mauerresten die Geschichte der ehemaligen Stadtbefestigungen von 1629 erzählt, wäre eigentlich noch eine passende Ergänzung für diesen Reisebericht gewesen. Da haben wir doch glatt vor lauter Schlittenfahrten und Entspannung im Wellness-Bereich das Sightseeing vergessen.
Mit einem letzten markanten Punkt lasse ich damit auch diesen Reisebericht enden: Bei der Heimfahrt bot uns diese Burg in der Nähe von Salzburg einen herrlichen Blick von der Autobahn aus. Hat vielleicht jemand einen heißen Tipp, um welche Sehenswürdigkeit es sich dabei handelt? Leider konnte ich nicht gleichzeitig Autofahren und auf der Karte nachschauen.
Fazit: Wellness-Urlaub in Schladming
Aus Gründen der Solidarität mit Conny auf eine Skifahrt in Schladming zu verzichten scheint zwar auf den ersten Blick keine gute Idee gewesen zu sein. Und ja, auch auf den zweiten Blick ändert sich daran wenig. Immerhin konnte ich die Qualität der Abfahrten mit einem Schlitten testen und war mehr als überzeugt. Diese Region macht Spaß und bietet ein herrliches Panorama und tolle Pisten.
Bei der Unterbringung im Hotel Schwaigerhof ist jeder Wintersportfreund gut aufgehoben, wenn man von kleinen Schwächen bei der Zimmereinrichtung und dem fehlenden Whirlpool absieht. Bei der Qualität des Abendessens und des Frühstücks gibt’s definitiv die volle Punktzahl und auch die großen Panoramafenster zur Skipiste hinaus lassen vom ersten Bissen die Vorfreude auf die Abfahrt steigen.
Schladming bzw. Rohrmoos? Immer gerne wieder.
Schladming Reiseberichte
- Tag 1: Auf zum Wellness-Wochenende in Schladming
- Tag 2: Romantische Schlittenfahrt & Nachtrodeln in Schladming
- Tag 3: Vom Wellness zurück nach München
Vielen Dank an das Hotel Schwaigerhof und das Tourismusmarketing der Region Schladming-Dachstein für die Unterstützung bei dieser Reise.
Hi Phil,
das ist natürlich die Festung Hohenwerfen.
War schon mehrere Male Filmkulisse für einige Filme:
1968: Agenten sterben einsam(Clint Eastwood/Richard Burton)
1972: Kinderarzt Dr. Fröhlich(Roy Black)
1986: Fernsehserie “Frankensteins Tante”
2003: Drehort als französisches Hotel in Voll verheiratet(Ashton
Kutcher/Brittany Murphy)
In der Nähe gibts übrigens auch die sog. “Eisriesenwelt”, sehr empfehlenswert.
LG Stefan
@Stefan: Na klar! Danke dir. Mein erster Gedanke ging sofort in Richtung “Festung Hohensalzburg”, aber das passte von der Lage absolut Null. Salzburg liegt ja rechts von der Autobahn in Richtung Deutschland, weswegen die Festung niemals so sichtbar sein kann.
Da werde ich mir gleich mal den Wikipedia-Artikel anschauen.
LG Phil
Ja, das ist die Burg Hohenwerfen, die kann man auch besuchen, wenn man kein Filmstar ist. Die Burg ist echt toll, wir waren schon zweimal dort – im Sommer – die Vorführung der Falkner sind gigantisch!
Die Eisriesenwelt ist auch toll, allerdings wesentlich anstrengender, 2 x 20 Minuten bergauf laufen und dann in der Höhle 700 Stufen hoch und 700 Stufen wieder runter, schön, aber man braucht etwas Kondition.
@Waltraud: Ich werd’s mir auf jeden Fall merken. Wer weiß: Vielleicht führt mich mein Weg ja nochmal dorthin.
LG Phil
Hallo und vielen Dank für die Impressionen aus dem Familienhotel in Rohrmoos. Das Bad mit dem Säulen mit der Marmorimitation hat es etwas mediterranes Flair. Mir gefällt der Bericht sehr, da er sehr authentisch ist.