Wie erstelle ich kostenlose Karten unter GNU-Lizenz?
Die Idee mit der Weltkarte in meinem letzten Mallorca-Video schien relativ gut angekommen zu sein. Das Gegenteil hätte mich auch schwer verwundert, denn ich bin ein großer Fan von Kartenmaterial. :)
Für Videos oder auch diesen Blog ist es allerdings nicht immer einfach, gute Exemplare zu finden. Denn meistens sind die Karten viel zu klein und pixelig oder sie tragen überall Werbung der Sponsoren, wie zum Beispiel die typischen Karten für Touristen. Hat man dann endlich etwas gefunden, das einem so richtig gut gefällt, scheitert die Verwendung an dem Copyright. Kein Wunder, schließlich hat sich der Ersteller auch richtig Mühe gemacht und möchte eine Gegenleistung für seine Kunst.
Letzte Woche bin ich durch Zufall auf die Generic Mapping Tools (GMT) gestoßen. Eine Sammlung von herrlich komplizierten und nutzerunfreundlichen Kommandozeilenprogrammen, mit deren Hilfe man Rastergrafiken mit beliebiger Auflösung aus Geodatensätzen basteln kann. Und zur Freude des Bloggers steht das Endergebnis unter der GNU Lizenz und ist somit wie geschaffen für die Weiterverwendung in eigenen Werken.
Und so sieht meine erste Karte der Dominikanischen Republik aus:
Das Ergebnis lässt sich sicher noch deutlich steigern (gerade in Sachen Auflösung), allerdings war schon der Weg bis zu dieser Version ein echter Kampf. Denn die Programmsammlung lässt sich nur über die DOS-Kommandozeile bedienen. Denn ein gescheites Programm zur Bedienung mit der Maus gibt es einfach nicht. Die oben dargestellte Karte ist übrigens ein Resultat dieses Kauderwelsches:
Wer mehr zu dem Thema wissen möchte, dem empfehle ich mal die Wikipedia-Artikel über GMT. Da gibt’s auch eine (mehr oder weniger verständliche) Anleitung, die auch Leuten ohne Geografiestudium helfen sollte.
Ich bin dann mal noch ein wenig weiter am Basteln.
Ich kann dir nur dringend empfehlen dir Maperitive anzuschaun. Damit kann man auch solche Karten wie du da oben hast machen (generate-hypsometric-tinting), die Software kann aber auch Höhenlinen oder OpenStreetMap-Daten nach Wahl dazurechnen. Das ganze ist .NET-basiert (kann daher unter 64-bit Systemen mit mehr als 4GB RAM arbeiten), läuft mit Mono auch unter Linux und erzeugt wirklich gute Karten.
Auf den ersten Blick sieht die Bedienung auch etwas einfacher aus, als auf den Screenshots von dir (wobei man im Endeffekt auch so ne Art Batchdatei schreibt, die dann abgearbeitet wird, aber man kann vorher im GUI alles mal ausprobieren, um die richtigen Einstellungen zu finden).
Der Output steht dann zwar nicht unter ner GNU-Lizenz sondern unter CC-BY-SA bzw. bald unter der neuen OSM-Lizenz, aber das ist ja für die Weiterverwendung im Internet in keinster Weise ein Hindernis.
Sieht gar nicht mal so schlecht aus und werde ich mir mal genauer anschauen sobald ich mit GMT verzweifle.
An der Lizenz CC-BY-SA stör ich mich auch ein bisschen, denn “SA” ist zum Beispiel in youtube nicht wirklich möglich. Um unter der CC Videos hochzuladen, muss ich dann zu vimeo gehen.
Aber trotzdem Danke für den Tip!
unglaublich mit was du dich beschäftigst, aber Hut ab, ich bin mal gespannt, wann du die Welt nachgebildet hast, kommt auf alle Fälle gut rüber und Karten scheinen uns beiden zu gefallen!!!
Hehe, ich wurde schließlich mit dem Shell-Atlas aufgezogen. :D
Die Karte soll fürs nächste Video sein. Hat schon soweit funktioniert. Nur irgendwie scheint mein PC ein kleines Problem zu haben … jedenfalls tut er sich schwer mit Bildern die über zwei Gigabyte groß sind.