Mein Weltbild ist gekippt: In Hamburg scheint tatsächlich Sonne
Ok, ich muss euch gestehen, dass ich bisher fest an ein Vorurteil geglaubt hatte: Jedes Mal wenn ich in Hamburg war, fand ich einen tiefschwarzen, wolkenverhangenen Himmel vor, der meistens eine ordentliche Regenwand vor sich her trieb oder eben die Stadt einfach nur in eine triste Atmosphäre tauchte.
Umso verständlicher, dass ich mich bei diesem Anblick gleich mehrmals kneifen musste.
Fast 30°C in Hamburg, und das bei herrlichem Sonnenschein und nur wenigen Wölkchen am Himmel. Und dabei dachte ich, dass der Begriff „Schmuddelwetter“ eigens für die Stadt an der Elbe erfunden wurde. Immerhin soll sich an manchen Tagen gleich eine ganze Nebelbank über das Stadtgebiet legen.
Allerdings lag mein letzter Aufenthalt im hohen Norden auch schon mehr als drei Jahre zurück als ich beruflich in der Gegend zu tun hatte. Höchste Zeit für einen erneuten Besuch, zumal meine Reiseblogger-Kollegin Martina von talk-around-the-world.com schon vor einiger Zeit aus dem Allgäu nach Hamburg gezogen war und mittlerweile in Blankenese wohnt. Und wenn man schon einmal das Angebot einer persönlichen Stadtviertel-Tour von einem Reiseprofi bekommt, dann muss man die Chance nutzen.
Aber zurück zum Wetter: Die Hamburger schien die Sonne sofort aus allen Löchern zu treiben. An der Binnenalster herrschten sofort mediterrane Verhältnisse. Am passenden Beachclub wurde ich sogar mit Palmen begrüßt. Die Betreiber müssen einen verdammt guten grünen Daumen haben, um diese Pflanzen durch den Winter zu bekommen.
Als fotobegeisterter Reiseblogger bin ich natürlich ständig auf der Jagd nach Bildern aus ungewöhnlichen Perspektiven. Diese fand ich im ehemaligen Unilever Gebäude, aus dessen riesigen Fenstern ich einen fantastischen Blick auf die Hansestadt hatte.
Der Grund weswegen ich übrigens genau in diesem Gebäude weilte, war eine Einladung zu einer Pressekonferenz vom Mobilfunkdiscounter blau.de. Wie, ein Reiseblogger bei einer Veranstaltung für Journalisten der Telekommunikationsbranche? Genau die Frage stellten sich auch die versammelte Menge, die eigentlich fast vollständig aus Fachleuten aus der TK-Branche bestand. Auch ich war zu Beginn der Konferenz völlig ahnungslos – aber eine freundliche Einladung kann man ja nicht ausschlagen.
Und tatsächlich war ich als Vielreisender keinesfalls Fehl am Platz. Als einer der ersten Mobilfunkanbieter schafft blau die Roaminggebühren im Ausland ab und senkt den Preis vom europäischen Ausland nach Deutschland auf den gleichen Preis wie Inlandsgespräche. Eine solche Forderung nach einer Abschaffung des Roamings liegt bei der EU in Brüssel schon seit längerem auf dem Tisch und ist aus meiner Sicht schon lange überfällig. Spätestens nachdem ich bei meiner Reise in die Schweiz einen Minutenpreis von über einem Euro berechnet bekam, sehe ich beim Thema Roaming rot.
Natürlich darf man jetzt auf keinen Fall in blinden Jubel ausbrechen: Der vorgestellte Tarif war zwar als Revolution auf dem Mobilfunkmarkt angekündigt, ist im Moment aber ausschließlich als Prepaid-Karte erhältlich. Ebenfalls funkt man im E-Plus-Netz, dessen Qualität ich im Ausland noch überhaupt nicht abschätzen kann. Leider gibt es auch keine speziellen Auslands-Datenoptionen. So wichtig Sprache beim Telefonieren auch ist, würde ich mir persönlich im Ausland eher ein großzügiges und günstiges Volumenpaket mit 1-2GB für’s Internet wünschen.
Irgendwie müssen die Fotos ja ohne WLAN in den Blog kommen.
Am Nachmittag gurkte ich dann mit der S-Bahn in den Elbvorort Blankenese um mich mit Martina zu treffen. Schon nach dem Verlassen des Bahnhofs hat man die Stadt Hamburg vergessen und steht auf einmal in einem schmucken kleinen Dörfchen, das man so eher meilenweit entfernt von einer Millionenmetropole vermuten würde.
Wenn ich von der Tour durch Blankenese eines mitgenommen habe, dann dass man eine wahnsinnige Kondition braucht. Die niedliche Stadt besteht aus gefühlt tausend Treppen, die zum Ufer der Elbe führen.
Früher war der Vorort vor allem für seine gutbürgerlichen Einfamilienhäuser bekannt, in denen Kapitäne und Lotsen ihren Lebensabend verbrachten. Natürlich mit Blick auf’s Wasser und immer ganz nah an ihren Schiffen. Diese Architektur hat sich bis heute bewahrt. Wohnsiedlungen oder Plattenbauten sucht man hier vergebens.
Um eines beneide ich Martina jetzt schon: Einen Strand direkt vor der Tür!
Und ja, ich weiß: In Hamburg ist das Wetter nicht immer gut, in Hamburg regnet es ziemlich oft und ja, die Elbe hat garantiert nicht die gleiche Temperatur wie ein Mittelmeer. Aber ein Sandstrand in Laufweite ist mehr als nur ein Stück Lebensqualität.
Doch auch hier rannte uns beiden die Zeit davon und leider musste ich mich schon wieder auf die Socken machen. Schließlich musste ich meinen Flieger zurück nach München bekommen.
Seeeehr schöner Artikel! Ich habe mich riesig gefreut, dass wir uns in meiner Wahlheimat getroffen haben und dein Bild von Hamburg nun etwas zerstört ist :-) super Bilder übrigens! Da bin ich gleich noch mehr motiviert, meine Laufschuhe zu schnüren und an den Strand zu joggen. Bei – ich sage es ungern – grauem Himmel und frischem Wind ;-) LG Martina
@Martina: Puh … ein Glück ist der graue Himmel und der Wind wenigstens noch manchmal zu Gast bei euch. Ansonsten hätte ich schwer an meinem Geistezustand gezweifelt.
Trotzdem noch einmal vielen, vielen Dank an dich!
LG Phil
Hi Phil, schön dass du Hamburg doch noch eine Chance gegeben hast und es sich für dich gelohnt hat. Finde bei schönem Wetter ist der Norden doch ganz schön. Lg Nicole
@Nicole: Genau das haben mir die ganzen Nordlichter auch immer gesagt: “Solange es schön ist und die Sonne scheint …” :D
Aber du hast schon Recht. Auch ich wär gerne noch ein Tag länger dageblieben.
LG Phil
Hamburg ist einfach wunderschön. Bei Sonnenschein kann man das nur besser sehen, aber glaub mir, auch bei Regen ist diese Stadt ein Schatz! :-)
Hach ja, Hamburg… Ich hoffe ja, dass das meine nächste Heimat wird! :-)
Ich bin übrigens bei blau.de und eigentlich ganz zufrieden. Aber das Wegfallen vom Datenroaming wäre natürlich noch viel interessanter!
Liebe Grüße
Jessi
@Nicole: Echt? Wie kann denn eine Stadt bei Regen schön sein?! Ich bin einfach total der Sonne & Strand Mensch. Regen könnte von mir aus abgeschafft werden,
@Jessi: Dich als Öcherin zieht es in die Hansestadt? Naja, rein industriell ist die Stadt durch Airbus natürlich sehr attraktiv!
LG Phil
Phil, wird bei solchen Einladungen eigentlich alles vom Gastgeber bezahlt? Also auch die Anreise?
Naja, ich bin ja nur vorübergehende Öcherin… ;-)
Liebe Grüße
Jessi
Hamburg ist einfach eine großartige Stadt und wenn die Sonne scheint ist es noch um einiges schöner ;)
Der Beitrag und die Bilder gefallen mir wirklich sehr gut. Man merkt du schreibst mit Leidenschaft, toll.
Gruß
Andreas
Hamburg sieht auch sehr schön aus. Vor allem wenn da de Sonne scheint. :-)