Geschmack ist grill93 – All you can Meat im Marriott München
Klar, ich weiß: Ich sollte eigentlich mit den Posts meiner Seychellen-Reise weitermachen. Schließlich habe ich hier noch das ein oder andere absolut geniale Strandfoto für euch – besonders nachdem am nächsten Tag nach Aride ein Barbecue auf der Privatinsel Curieuse auf dem Programm stand. Aber hey: Barbecue? Das geht doch auch in München!
Und so folgt heute mal ein kleiner Erfahrungsbericht aus dem Münchner Marriott Hotel, in dem ich in der vergangene Woche die Chance hatte, das neue Konzept des hauseigenen Grill-Restaurants zu probieren. Denn angeblich soll hier der Grill-Fan richtig auf seine Kosten kommen: Keine halben Portionen, sondern richtiges All-you-can-(m)eat. Eine steile Behauptung, die unbedingt überprüft werden musste.
Mit mir hatte sich das Marriott München definitiv einen ganz harten Fall ausgesucht. Vicky und Conny vertraten die Modeblogger-Fraktion, die natürlich in Sachen Barbecue keinesfalls trainiert waren: Der gemeine Fashionblogger neigt dazu, schon nach zwei bis drei Bissen satt zu sein. Die wahre Herausforderung in einem Grillhouse sind definitiv die großen Jungs.
Und so wählte ich natürlich die Flatrate, bei der man tatsächlich solch traditionelle Braten- und Schmorgerichte bestellen und dann von seinem bestellten Menü so viel nehmen kann, wie man möchte: Ist ein Teller leer, bekommt man ohne Diskussionen sofort Nachschlag.
Im Prinzip richtig genial, wenn man mit mehreren Leuten da ist. So bestellt sich jeder einfach ein Gericht und es kann quer getauscht werden. Wer mit seinen Kindern im Hotel Essen möchte, der hat sogar noch einen Vorteil: Unter 12 Jahren isst jeder umsonst mit.
Ok, ok. An dieser Stelle könnten “echte Kerle” nun ein Veto erheben: Klar ist eine Flatrate für Fleisch eine gute Idee für alle Hungrige. Doch sind gebratenes und geschmortes Fleisch wirklich das Richtige, wenn man auf der Suche nach dem besten Steak des Hauses ist? Schließlich ist das auch meine persönliche Messlatte, wenn ich im kommenden Sommer meinen Grill auf dem Balkon anfeuere. Schließlich ist man(n) hier nach den einschlägigen Sendungen auf DMAX und dem allgegenwärtigen Überangebot an Weber-Grills bestens informiert, wie denn das richtig gute Steak auszusehen hat.
Aus diesem Grund wandte ich mich danach dem Prime Time-Menü zu.
Premium-IBP-Rindfleisch, und natürlich “dry aged”. Ja, das ist mal eine Ansage! Genau so etwas schwebte mir vor, als ich die Speisekarte zuerst gesehen habe. Wo Grillhouse drauf steht, muss so etwas auch drin sein.
Um diesen Abend mit ein wenig Sport zu beenden, nahm ich noch die Küche genauer unter die Lupe und konnte so vielleicht die eine oder andere Kalorie als Gehilfe des Kochs verbrennen. Wenn man Connys besorgten Blick richtig interpretiert, scheint an mir wohl nicht unbedingt ein Küchen-Talent verloren gegangen zu sein. Unter den scharfen Augen des Küchenchefs Andreas Kunze gelangen zumindest die Basics. Das richtige Grillen auf dem Lavastein überlasse ich dann aber doch eher den Profis.
Fazit: Meine Haltung zu Hotelrestaurants ist auf meinen Reisen oft ein wenig gespalten: Manchmal kennt man sie bereits vom Frühstück, so dass man sich gerade abends ein anderes Ambiente wünscht. Ebenfalls ist es auch schon, sich auf längeren Business-Reisen in Restaurants in der Innenstadt zu verabreden und so noch ein wenig vom Nachtleben der jeweiligen Stadt zu erkunden.
Die Restaurants im eigenen Hotel haben dagegen den unschlagbaren Vorteil der kurzen Wege: Kein notwendiges Taxi, kein Suchen der richtigen Straße, und ein schneller Weg zurück ins temporäre Zuhause.
In dieser fifty-fifty-Situation kommt das grill93 mit einem Konzept, dass für den Unentschlossenen das Zünglein an der Waage sein könnte: Für den Liebhaber gibt’s ein Premium-Steak – der richtig Hungrige greift zum all-you-can-eat Angebot, das man in den meisten Hotelrestaurants vergeblich suchen wird. Ich denke, die Strategie könnte aufgehen.
Vielen Dank an das Marriott Hotel München für den netten Abend, und an meine Bloggerkollegin Vicky, die mir ein paar ihrer echt großartigen Fotos überlassen hat. Alle anderen Fotos hat Conny geschossen!