Günstig nach Innsbruck – Zug, Auto oder doch ein Flug ab München?
Die Bloggerreise am nächsten Wochenende nach Österreich kommt unaufhaltsam näher. Für mich auf jeden Fall ein kleines Highlight, denn Gleichgesinnte auf Reisen zu treffen ist immer eine super Sache. Dazu ein paar nette Gespräche über die passende Fotoausrüstung, die heftigsten Anreisen und eine Führung durch den Firmensitz von Swarowski – Es könnte ein sehr interessantes Wochenende werden.
Möchte man als Münchner nach Innsbruck, fackelt man grundsätzlich nicht lange. Schlüssel in Schloss, Motor anwerfen und ab auf die A8. Aber ist das denn auch wirklich der beste Weg? Die Entfernung von 162 km ist kein wirkliches Killerkriterium, das „Pickerl“ bringt da doch die ersten Zweifel. Welche Verbindung ist eigentlich die Günstigste? Ich habe ich mir mal die Mühe gemacht und alle möglichen Verbindungen außer Taxi, Boot und Raumschiff herausgesucht:
Mit dem Flugzeug zum legendären Flughafen Innsbruck
Als Freund der Aviatik weiß man einen Anflug auf Innsbruck zu schätzen. Aufgrund der Gebirge um die Stadt herum ist das Einschweben nur von einer Seite zwischen den Bergen möglich. Kommt der Wind aus der falschen Seite fliegt der Pilot auch von der falschen Seite an und reißt dann buchstäblich auf den letzten Höhenmetern die Maschine um 180° am ungerichten Funkfeuer (NDB) AB herum um danach auf Sicht zu landen.
Für jemanden, der keine Begeisterung für die Luftfahrt übrig hat, könnte dieser Weg aber ein ziemlich teurer Spaß werden: Austrian Airlines fliegt ab München nicht direkt, sondern nur über Wien und belastet die Kreditkarte für diesen Service mit mindestens 350€. Da auch der Zeitvorteil einer Flugreise durch den Zwischenstopp in Schwechat verloren geht, reicht es für den Flieger im Ranking der günstigen Wege nach Innsbruck leider nur für den letzten Platz.
Das eigene Auto bzw. der Mietwagen
Der Griff zum eigenen Auto liegt nahe, denn bei einer solch lächerlichen Entfernung würde mein Wagen gerade einmal 8 Liter feinsten Diesel verbrauchen. Zusätzlich wäre mindestens eine 10-Tages Vignette für die österreichischen Autobahnen fällig, die mit 8,50€ zu Buche schlägt. Auf den ersten Blick ist diese Kombi sehr günstig.
Doch gerade bei Auto muss man vorsichtig rechnen, da Anschaffung, Wertverlust, Versicherung und Reparaturen weit mehr ins Gewicht fallen, als man vermuten würde. Rechnet man mit einem kumulierten Kilometerpreis von 0,24€, stehen auf einmal 38,40€ auf der Rechnung.
Besitzt man kein eigenes Auto könnte man trotzdem zum fahrbaren Untersatz greifen: Die 1. Kategorie eines Mietwagens bei Avis zur Reise nach Österreich würde mich für das Wochenende 107,86€ kosten. Sprit und Vignette würden in gleicher Höhe wie beim eigenen Auto noch on top dazu kommen. Wer es unkomplizierter möchte, kann auch zu Carsharer wie Drive Now greifen: Da man den Wagen über das Wochenende behalten müsste, kämen hier nur Zeitpakete in Frage: 24 Stunden kosten beim Ableger von BMW 89,00€ inklusive Sprit und 200 Frei-Kilometer. Für ein Wochenende wäre ein solches Paket dreimal fällig.
Mit Bahn und Meridian nach Österreich
In Sachen Österreich fällt bei der DB sofort eine leichte Inkonsistenz auf. Laut Definition gehört die Mozartstadt Salzburg fest zum deutschen DB-Gebiet und kann leicht mit dem Bayern-Ticket angefahren werden. Preis hierfür wären 23€ und somit eigentlich unschlagbar.
Bei Innsbruck zählt aber der volle Auslandstarif und so spuckt mir die Seite der Bahn einen Preis von 41€ aus. Etwas günstiger geht es mit der neuen Verbindung der Bahngesellschaft Meridian. Hier werden für die Verbindung über Kufstein nur 36€ fällig.
Fazit: Mit der Bahn nach Innsbruck
Tatsächlich hat sich aus meiner Sicht keine der Verbindungen wirklich disqualifiziert: Auch wenn der Preis der Flugverbindung völlig jenseits von Gut und Böse liegt, würde ich wahrscheinlich niemals Argumente gegen einen Flieger finden können. Rational gesehen dürften Leute mit dem eigenen Auto ab München gerade dann günstiger fahren, wenn sie mit mehreren Leuten im Wagen sitzen. Die Mietwagen- bzw. CarSharing-Methode spielt nur dann ihren vollen Vorteil aus, wenn man auch ohne eigenes Auto vor Ort voll und jederzeit unabhängig mobil sein möchte.
Für mich wird es übrigens mit der Bahn nach Hall/Wattens gehen. Dankenswerterweise spendiert die Region Tirol jedem Teilnehmer ein Bahnticket, so dass ich mit IC bzw. EC die Reise an diesem Freitag antreten werden. Dafür natürlich ein herzliches Dankeschön.