Hotel Garni Lehrertal in Ulm – Der rustikale Charme längst vergangener Zeiten
Und mal wieder gibt’s von mir eine kleine Hotelbewertung. Da mein letzter Trip aber rein geschäftlich war, hat es leider nicht für’s Sightseeing in der Stadt gereicht. Allerdings hätte ein Mini-Städtetrip selbst mit ein bisschen mehr verfügbarer Zeit kaum hingehauen. Das Wetter war in den letzten Wochen dafür einfach viel zu trist und grau, als dass man in Entdeckungslaune kommen könnte.
Hoffen wir mal, dass der Frühling ganz schnell kommt. Jetzt gibt’s aber erst einmal ein paar Informationen für Besucher der Geburtsstadt von Albert Einstein.
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Hotel allgemein
Das Hotel Garni Lehrertal in Ulm bietet insgesamt 18 Zimmer, wovon laut eigener Aussage nur 15 mit Dusche und WC ausgestattet sind. Klingt etwas komisch, und ich habe keine Ahnung was das Hotel damit genau meint. Ich hatte jedenfalls ein Zimmer mit voll ausgestattetem Bad.
Das Hotel zeigt sich im Allgemeinen eher als familiäre Pension mit rustikaler Einrichtung, der Barrierefreiheit ziemlich egal ist: Die drei Treppenstufen am Eingang sind erst der Vorgeschmack auf den nicht vorhandenen Aufzug im zweistöckigen Gebäude. Leute mit Gehbehinderungen haben hier keine Chance.
Immerhin vorbildlich ist das schnelle und kostenfreie WLAN im gesamten Hotel.
Lage & Umgebung
Das Hotel liegt direkt am nördlichen Rand der Innenstadt an einer recht viel befahrenen Kreuzung direkt an der Brücke über die mehr als zehn Hauptbahnhofsgleise. Leider ist die hoteleigene Schallisolierung mit der zentralen Lage dieses Hotels massiv überfordert, so dass der Straßenlärm auf den Zimmern doch sehr gut wahrnehmbar ist.
Die Innenstadt ist zu Fuß in gut 30 Minuten zu erreichen. Ob auch Busse fahren, weiß ich leider nicht.
Service
Zum Pensionscharakter des Hotels passt definitiv die Freundlichkeit des Personals. An der Rezeption wird man nach dem ersten Tag mit dem Namen angesprochen und auch die Zubereitung von Tee und Kaffee erfolgt beim Frühstück noch persönlich mit Bringservice.
Auch an der Reinigung des Zimmers gab es nichts auszusetzen. Sogar der aufgegessene Willkommens-Keks auf dem Nachttisch wurde jeden Tag durch einen nicht-aufgegessenen ersetzt.
Gastronomie
Das Frühstück war bei meinem Aufenthalt inklusive und konnte ohne Probleme mit dem eines ****-Hotels mithalten: Frische Brötchen, jede Menge Aufstriche (Nutella, Honig, Lachs, Käse, Schinken …), gekochte Eier, Rührei und Müsli.
Als einziger Nachteil muss die Lage des Frühstücksraums bewertet werden: Dieser lag direkt neben der Eingangstür und fast schon gegenüber der Rezeption. Somit sitzt man morgens schon sehr auf Präsentierteller.
Zimmer
Bei der Zimmerzuteilung kann man richtig Glück habe und ein Zimmer mit renoviertem Bad erwischen, oder eben eins mit dem Charme der vergangen Zeit. Bei der Einrichtung des “eigentlichen” Zimmers ist man allerdings in jedem Raum hoffnungslos dem Flair von Omas Stube ausgeliefert: Grüner gemusterter Teppich (teilweise sogar an den Wänden), mittelbraune Holzmöbel und leicht angegilbte Lampenschirmchen laden zur ungewollten Zeitreise ein.
Großes Lob gibt es jedoch für den Fernseher: Hier kann der Gast fast jeden deutschen digitalen Fernsehsender glotzen, den es überhaupt gibt (RTL Nitro, Sat.1 Gold, gefühlte 100 Teleshoppingsender, …).
Tipps & Empfehlung
Das Nachtleben ist in dieser Lage sehr stark eingeschränkt. Wer dennoch in ein nahes Restaurant gehen möchte, kann dies zum Beispiel im griechischen Restaurant „Paradies“ tun. Für einen kleinen Hotdog lohnt sich auch der kurze Fußweg über die Bahnhofsbrücke zu IKEA.
hi phil, vielen dank für deine hotel-tests. finde ich stets sehr interessant!
Thx! Dein Hotel in La Defense fand ich übrigens recht stylisch. Und das obwohl bei den Pauschalschnäppchen ja manchmal abenteuerliche Buden im Bundle dabei sind.
Typisches Businesshotel, schlicht, einfach und geschmacklos. Hauptsache sauber und höfliches Personal. Für die wenige Zeit die man dort verbringt ist das ok.Ausstattung, Lage und fehlender Aufzug machen sich sicherlich im Preis bemerkbar. Was kostete eine Übernachtung?