Reisebericht Frankfurt – Die Sehenswürdigkeiten der Main-Metropole
Als Reisender muss man Glück mit dem Wetter haben.
Im Monat Dezember innerhalb Deutschlands zu verreisen, kann man durchaus mit dem Prädikat “mutig” abstempeln. Schließlich fielen vor meiner eigenen Haustür bereits die ersten Zentimeter Schnee und auch die Winterreifen erwiesen sich bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes als nützliche Erfindung. Dennoch sollte uns dieses Wetter nicht vom Verreisen abhalten.
Noch immer ist die Strecke von München nach Frankfurt für mich die Grenze, bis zu der sich die Zugfahrt im Vergleich zum Flugzeug lohnt. Das Quer-Durchs-Land-Ticket der Deutschen Bahn kostete für zwei Personen gerade einmal 50€ und gewann sogar den Zeitvergleich mit dem Flieger um wenige Minuten.
Also ab in die hessische Großstadt. Oder um es mit der Bahn zu sagen: Nach Frankfurt (Main) Hbf.
Die wahren Sehenswürdigkeiten Frankfurts breiteten sich bereits nach dem Aussteigen des Zuges vor einem aus: Wolkenkratzer wohin das Auge sieht. Doch das Image von Frankfurt täuscht fast ein wenig. Blickt man auf eine Einwohnerzahl von gerade einmal 700.000 Menschen, erklärt sich schnell, weswegen die Stadt manchmal nur aus der Entfernung so groß und mächtig wirkt. Bei näherem Betrachten sind selbst die Hochhäuser im Gegensatz zu manch anderer internationalen Großstadt abzählbar. Und die Dichte nimmt schnell ab, je näher man dem Main kommt.
Unser Weg führte uns über die Friedensbrücke zum Main. Genau so liebe ich ein Stadtpanaroma: Die Skyline der Stadt vor einem Fluss. Zu diesem Zeitpunkt traute sich sogar ein wenig blauer Himmel durch die Wolken. Mit Temperaturen um ungefähr 8°C kamen im Gegensatz zum kalten Bayern fast schon ein paar Frühlingsgefühle hervor.
Ob Frankfurt auch im Schnee gut aussieht, konnten wir leider nicht herausfinden. Dafür fand ich am Schaumainkai eine herrliche Flaniermeile. Ein Alternativname für diesen Abschnitt ist Museumsufer, da sich entlang der südlichen Mainseite nicht weniger als 15 Museen befinden.
Nach diesem kleinen Ausflug ins niedrig bebaute Frankfurt machten wir uns über eine Fußgängerbrücke auf den Weg zurück in die Innenstadt. Der Holbeinsteg ist eine von drei Fußgängerbrücken über den Main und mit nur 23 Jahren eine noch sehr junge Brücke. Benannt wurde sie übrigens nach der Augsburger Malerfamilie Holbein. Das freut mich als Wahlheimats-Augsburger natürlich ungemein!
Eine weitere Sehenswürdigkeit Frankfurts besitzt jeder von uns irgendwo, evtl. sogar mit verschiedenen Vorzeichen: Der Euro.
Seit ihrem Gründungsjahr 1998 ist die Europäische Zentralbank fest mit Frankfurt verbunden und symbolisiert dies auch eindrucksvoll durch das riesige Euro-Zeichen in Form einer Lichtwerbung. Wer nicht genug von der Gemeinschaftswährung bekommen kann, findet direkt dahinter sogar einen Souvenir- und Geschenkeladen. Zugegeben: In der momentanen Krisensituation könnte sich so manche 20€-Tasse als Ladenhüter erweisen.
Mitten am Willy Brandt Platz machte das Fotografieren richtig Spaß. Wo sonst kann man in Deutschland schon einmal so weit nach oben knipsen und hat immer noch ein Gebäude vor der Linse? Schade, dass viele deutsche Städte (wie z.B. München) so negativ gegenüber solchen Glastürmen eingestellt sind. Viertel wie La Défense in Paris zeigen eindrucksvoll wie man solche Bauwerke ins Stadtbild integriert ohne das ursprüngliche Flair zu beeinträchtigen.
Aber auch der härteste Banker ist machtlos gegen die Anziehungskraft von Weihnachten. Und so schlenderten Conny und ich in Richtung Hauptwache um den Frankfurter Weihnachtsmarkt ein wenig näher unter die Lupe zu nehmen.
An dieser Stelle einen ganz großen Dank an Nina für den ultimativen Tip des Abends. Auf der obersten Etage der “Galeria Kaufhof” befindet sich eine frei zugängliche Terasse, die einen wunderbaren Überblick über den Weihnachtsmarkt und die Wolkenkratzern liefert. Zwar gab sich hier ein sehr trauriger DJ die größte Mühe, durch laute und unpassende Après-Ski-Hits die Weihnachtsstimmung zu zerstören, mich konnte er vom Fotografieren aber nicht abhalten.
Sightseeing im Winter ist eine der härtesten Disziplinen auf Reisen. Kalte Temperaturen oder ständiges Wechseln zwischen überfüllten und brütend heißen Geschäften und winterlichen Graden auf den Straßen machen häufige Pausen unumgänglich.
Bei diesem Städtetrip war dies aber überhaupt kein Problem. Schließlich ist unsere Bleibe selbst eine kleinen Sehenswürdigkeit. Nicht umsonst wurde das Gebäude des Hotels Frankfurter Hof unter Denkmalschutz gestellt.
Wir hoffen, euch hat unser kleiner Rundgang durch Frankfurt gefallen.
Mehr über unser Hotel gibt es dann bald in einem separaten Post.
Vielen Dank an HRS und die Deutsche Bahn für die Einladung nach Frankfurt.
Alle Fotos © Philip Klever & Cornelia Schuhbauer
Lieber Phil,
wieder ein toll geschriebener Bericht und man fühlt förmlich mit dir, wie schwer es ist Sightseeing im Winter zu machen…
Fotos wieder atemberaubend… und gerade das vorletzte Bild ist der absolute “Hammer”! … Sehr schöner Reisebericht…
LG V.
Das ist wirklich ein tolles Foto von der Zeil Galerie aus! Sehr schön und spannend wir ihr Frankfurt erlebt habt. Vermisse ein Bild vom Deka Tower (da arbeite ich nämlich in der 26. Etage aber nicht bei Deka) :-) LG Nicole
@Nicole: Ich werde mal gleich noch mein Archiv durchforsten und schaun ob ich auch ein Bild vom Trianon geschossen habe. Die anderen Türme haben sich nur so perfekt als Motiv angeboten.
Das erinnert mich ganz stark an unseren letzten Trip nach Frankfurt – wir haben im Januar sogar eine Stadtführung durchgehalten! :) Passenderweise hab ich heute sogar die dicken Wollsocken an, die ich mir an der Hauptwache gekauft habe, als sich meine normalen als nichts zweckgemäß erwiesen. :) Dafür hat man dann die Museen mehr für sich, auch ein Vorteil.
Viele Grüße,
Lena
@lena: Dicke Wollsocken sind im Winter bei Sightseeing wirklich eine sehr gute Idee. Auch mir wurde mit der Zeit ein wenig zu kalt. Wichtig sind meiner Meinung nach richtig gute Handschuhe. Gerade beim Fotografieren braucht man warme Hände.
LG Phil
Tolle Fotos und toller Bericht! Im Sommer hat man übrigens auch eine tolle Aussicht (von der anderen Seite) von der Rooftop-Terrasse des Skyline Plazas (= Shopping Mall)!
Warst du auch im My Zeil Shooping Center? Dort kann man auch sehr schöne Fotos machen!
@Laura: Na dann muss ich im Sommer unbedingt mal wieder kommen. Leider haben wir das Shopping Center My Zeil nicht geschafft. Allerdings war es auch generell sehr voll in der Innenstadt.
LG Phil