Reisebericht Mallorca Tag 1: Hinflug nach Palma mit Tuifly ab Nürnberg
Freitag 15:00 Uhr.
Na wenn das mal keine angenehme Abflugszeit ist, dann weiß ich’s aber auch nicht. Genau der richtige Zeitpunkt sich stressfrei in ein Urlaubswochenende zu verabschieden. Ein Glück ergab sich im Voraus eine Möglichkeit der Parkplatzmafia des Nürnberger Flughafens zu entfleuchen: Ein alter Bekannter bot mir an, mein Auto einfach bei ihm vor die Haustür zu stellen. Den Shuttleservice wollte er selbstverständlich auch anbieten. Danke noch einmal an dieser Stelle!
Tatsächlich sollte dies mein erster Abflug vom Flughafen Nürnberg und gleichzeitig auch mein Erstflug in einer Maschine von Tuifly sein. Alleine diese Tatsache widerlegt doch schon ziemlich eindeutig den Vorwurf, ich würde zu oft in den Urlaub fliegen.
Im Vorhinein ergab sich leider ein kleines Missverständnis zwischen Opodo und der Deutschen Post. Letztere verweigerte sich vehement die Existenz meiner Postadresse anzuerkennen und so verschwanden meine Reiseunterlagen ins Nirwana. Sollte also ein mitlesender Buddhist einmal die höchste Stufe des Glücks erreichen, kann er sich ja mal nach meiner Post umschauen.
Ich entschied mich dann für die einfachste Möglichkeit und ließ die Tickets einfach am Flughafen hinterlegen. Nicht ganz der normale Weg – klappte aber super.
Schon die Hintergrundfarbe meines Blog verrät meine große Vorliebe für die Farbe Gelb. Leider gönnte mir Tuifly nicht das Vergnügen in einem quietschgelben Flieger die Reise ans Mittelmeer anzutreten. Schade. Stattdessen bekamen wir die Sonderlackierung DB Air One vorgesetzt. Das ganze Flugzeug war als ICE angemalt, sogar inklusive dem DB Logo auf der Heckflosse. Zwar eine nette Idee um für das „Zug zum Flug“-Angebot zu werben, aber erstens war diese Option bei meiner Pauschalreise nicht inklusive, geschweige denn zubuchbar und zweitens wäre die schienengebundene Anfahrt wegen des weit nach Mitternacht ankommenden Rückfluges sowie unmöglich. Egal, immerhin eine nette Lackierung und kein alltäglicher Anblick.
Immerhin brachte uns die 737-800 sicher und fast ruckelfrei über Marseille, das leider unter dicken Wolken hing, nach Mallorca. Angeflogen wurde über die Ostküste, so dass eine schöne Aussicht auf das Cap Formentor möglich war. Netterweise gab es während des Fluges sogar ein Käse-Brötchen und ein Getränk. Billigflugerprobt wie Conny und ich sind, brachen wir fast in Freudentränen aus, als wir den kostenlosen Happen serviert bekamen. Dass man sowas noch erlebt!
Da wir dank Ryanair & Co mittlerweile überhaupt nicht mehr wissen, wie man einen großen 20kg-Koffer pro Persn überhaupt vollbekommen soll, gaben wir nur aus Anstand zusammen einen halbleeren 16kg-Koffer auf. Normalerweise versuchen wir den Flughafen so schnell es nur irgendwie geht zu verlassen. Dieses Mal konnten wir uns aber Zeit lassen, da unser Transferbus selbstverständlich so lange wartete, bis der letzte sein Gepäck vom Band geholt hatte.
Sollten wir noch einmal ein Hotel in L’Arenal, Can Pastilla oder sonst irgendwo in der Nähe des Flughafens buchen, nehmen wir das nächste Mal lieber den Linienbus. Zwar ist der Inklusiv-Transfer bei einer so unverschämt billigen Reise ein gern genommenes Sahnestückchen. Andererseits sind 45 Minuten durch-enge-Straßen-Touris-zu-anderen-Hotels-fahren doch unglaublich nervtötend. Zumal man 100pro immer in dem Hotel wohnen wird, das zuletzt angefahren wird.
Egal, wir waren angekommen! Dieses Bild zeigt übrigens die Aussicht vom Dach unseres 2**-Hotel. Wie man leicht sehen kann, liegt es zwar nicht direkt am Strand, sondern eher in dritter Reihe. Trotzdem übertraf es alle unsere Erwartungen, die wir in Anbetracht einer grottenschlechten Holidaycheck-Bewertung mal ganz tief auf Kellerniveau geschraubt hatten. Es war zwar kein 5-Sterne Tempel, aber ein solides Hotel mit Buffet-Halbpension für ‘nen schmalen Taler. Aber später mehr dazu.
Die Sonne neigte sich langsam über der Bucht von Palma, das Thermometer zeigte noch immer seine 26°C und wir konnten uns auf ein wunderbares Wochenende freuen. Es ist einfach der Wahnsinn, wie man nach nur wenigen Sekunden auf der Fußgängerpromenade sofort in Urlaubslaune ist. Geniales Gefühl!
Ein bisschen amüsant und absolut typisch für diese Region sind doch immer wieder die Reisegruppen mit ihren eigens für den Mallorca-Urlaub designten T-Shirts. Ein solcher Beweis von Zusammengehörigheit und Freundschaft ist auf jeden Fall eine coole Sache, allerdings sind Sprüche wie “Tschüss Niveau. Wir sehen uns Mittwoch wieder” oder “Wir sind nur zum Saufen hier!” eher zum Fremdschämen.
Nicht falsch verstehen: Exzessives Partymachen ist an diesem Ort sicher das Normalste der Welt und auch ich hab mich vor einigen Jahren wie ein Schnitzel über mein Abitur gefreut. Aber muss man denn wirklich gleich in textiler Form den kollektiven Totalausfall ankündigen?
Aber was soll’s. Im Urlaub muss man da einfach tolerant sein. Und so genossen wir beide den Sonnenuntergang und stürzten uns gesittet ins Nachtleben.