Reisebericht Tegernsee #2 – Mit dem Boot von Rottach-Egern nach Gmund
Egal wie viel Mühe man sich nach der Anreise an einem Freitag gibt, mit eine der besten Dinge an einem Wellness-Wochenende kann man erst am Samstagmorgen ausprobieren: Das Frühstück. Im Hotel Bachmair Weissach wird dieses in einem Pavillon serviert, der direkt über den kleinen Flüsschen des Innenhofes gebaut wurde.
Mit einer guten Auswahl aus diversen Broten, Semmeln und Brezen zeigte die bayrische Gastronomie des Hauses, wie man gut in den Tag startet. In Bezug auf den bereits im ersten Post über dieses Hotel angekündigen Vergleich zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz würde sagen: In dieser Disziplin hält das Bachmair Weissach mit der Konkurrenz locker mit.
Aus Angst vor Regenschauern hatten wir bereits am Freitag die Speicherkarten mit Notfall-Bildern des Tegernsees gefüllt. Alles kein Problem: Bis 16:00 Uhr sollte der Himmel noch halten. Beste Vorraussetzungen uns dem Tegernsee in aller Ruhe zu nähern. Unser erstes Ziel des Tages war die Stadt Gmund am nördlichen Ende.
Gmund am Tegernsee gilt als die am wenigsten touristische Stadt am Tegernsee, da sie lange Zeit von der Papierindustrie geprägt war, und den Hotelleriebetrieb einfach nicht nötig hatte. Genau hier “entspringt” die Mangfall als Abfluss aus dem Tegernsee, bis sie in Rosenheim in den Inn mündet.
Vom Parkplatz folgten wir genau diesem Fluss zurück zu seinem Ausgangspunkt und landeten am Nordufer des Tegernsees.
Ja, hier lässt es sich wirklich gut entspannen. Trotz der Sommerhitze, den Ferien und des guten Wetters hielt sich der Ansturm auf die Kiesstrände des Tegernsees in Grenzen. Wir schlenderten gemütlich am Ufer entlang und beobachteten die Segelschiffe. Genau hier entsprang die Schnapsidee, die uns später eine kleine Bootstour einbrachte.
Wer etwas umweltfreundlicher (als wir mit dem SUV) an den Tegernsee fahren möchte, kann dies beispielsweise ab München mit der BOB tun. Die Züge der Bayrischen Oberlandbahn verkehren ab München Hbf fast stündlich. In gerade einmal einer Stunde erreicht man den Bahnhof der Stadt Gmund oder die Endstation Tegernsee in der Stadt Tegernsee am Nordufer des Tegernsees kurz vor Rottach-Egern. Der letzte Satz zeigt, dass man es sich bei der Benennung einer Stadt bei Gründung nicht zu leicht machen sollte.
Wir blieben noch ein wenig am Ufer sitzen und bereuten es bitterlich, dass wir unsere Badesachen im Hotel hatten liegen lassen. Andererseits stand das Testen des Spa-Bereiches des Hotels auch noch aus. Diesen Plan hatten wir bewusst für das angekündigte schlechte Wetter etwas in die Abendstunden verschoben.
Bootsverleih Tegernsee
Nachdem ich den See nun lange genug angestarrt hatte, fuhren wir zurück nach Rottach-Egern. Hier hatten wir bereits am Vortag einen recht idyllischen Bootsverleih entdeckt, der für gerade einmal 20€ kleine Elektroboote vermietet. Zwar waren bei unserer Ankunft am Steg gerade alle Boote unterwegs, dank guter Wetterprognose ließen wir uns aber auf den vordersten Platz der Warteliste setzen und setzten uns gemütlich in die Sonne.
Kaum hatten wir uns auf eine kurze Wartezeit angestellt, näherte sich auch schon ein passendes Motorboot dem Steg. Die keine Nussschale Seppi war immerhin mit zwei voll geladenen Autobatterien und einem recht flotten Vorwärtsgang bestückt, so dass wir uns gleich auf den Weg machten. Die Einweisung in das Schiff besteht aus der simplen Erläuterung von “Vorwärts/Rückwärts”, “immer 100m Abstand zum Ufer halten” und “Viel Spaß!”.
Als erstes fuhren wir durch die südliche Bucht von Rottach-Egern, um mit einem der großen Dampfer auf Tuchfühlung zu gehen. Die Bayerische Seenschifffahrt betreibt auf sowohl auf dem Königssee, dem Starnberger See, dem Ammersee und dem Tegernsee die großen Dampfer. Mit uns verkehrten an diesem Tag alle fünf Schiffe, die die umliegenden Haltestellen Tegernsee, Rottach-Egern, Bad Wiessee und den schönen Strand vom Vormittag bei Gmund-Seeglas bedienen.
Abwechselnd pilotieren Conny und ich die rüstige kleine GFK-Nussschale aus den Siebzigern immer weiter in die Mitte Sees. Theoretisch wäre sogar Platz an Bord für vier Personen gewesen. Da wir nur zu zweit waren, hatten wir zum Knipsen der Fotos ausreichend Platz.
Erst später sah ich, dass auch das Ausleihen von Segelbooten überhaupt kein Problem am Tegernsee gewesen wäre. Natürlich ist ein Motorboot die deutlich planbarere Bewegungsart, da man hier immer von einer Mindestgeschwindigkeit selbst bei plötzlicher Flaute ausgehen kann.
Dennoch will ich das Segeln ja nicht umsonst gelernt haben. Um uns herum konnte man auch jede Menge Segelboote erspähen. Highlight war ein rotes dreimastiges Segelschiff, das dem Geräuschpegel an Bord nach gerade einen Junggesellenabschied beherbergte.
Ursprünglich war mein Plan gewesen, von Rottach-Egern im Süden bis nach Gmund im Norden zu schippern, um dort genau die Fleckchen vom Wasser aus zu sehen, die wir morgens noch zu Fuß am Strand erkundet hatten. Beim Blick auf das GPS meines iPhones stellte sich aber schnell heraus, dass dies eine ziemlich langweilige Tour ohne sinnvolles Ziel gewesen wäre.
Stattdessen schauten wir uns lieber das Ufer auf der Ostseite mit den Örtchen Tegernsee und St. Quirin an.
Nach gut einer Stunde steuerten wir dann wieder den Heimathafen in Rottach Egern an. Zwar schien sich der angekündigte Regen erneut um eine Stunde nach hinten zu schieben. Dennoch wollte ich auf Nummer Sicher gehen, und nicht pitschnass im Hotel ankommen. Diese Entscheidung schien übrigens gar nicht so falsch gewesen zu sein. Als wir wieder im Hotel Bachmair Weissach ankamen, standen bereits dicke graue Wolken am Himmel über uns.
Mit diesen Bilder lasse ich diesen Beitrag dann auch enden. Im nächsten Post gibt’s dann einen ausgiebigen Test der Wellness Ausstattung des Hotels.
Tegernsee/Bayern Reiseberichte – Hotel Bachmair Weissach:
- Tag 1: Überlick über das Hotel Bachmair Weissach
- Tag 2: Mit dem Boot von Rottach-Egern nach Gmund
- Tag 3: Erholung & Entspannung
Hi Phil,
ich lese immer fleißig Deine Berichte und bin schon seit langer Zeit sowas wie ein Fan. Leider mißfällt mir in letzter Zeit dass es immer ‘protziger’ wird. Es ist ja schön wenn man sich eine schöne Uhr oder einen SUV leisten kann, aber das muss doch nicht in jedem Post im Bild sein? Kommt meiner Meinung nach nicht so tool rüber. Ich gönne Euch sowohl die gesponserten Urlaube als auch Euren Luxus, ihr arbeitet ja dafür. Aber man muss das nicht allen unter die Nase reiben, und wenn ich ständig Fotos von einem Q3 oder Deiner Uhr sehen muss finde ich das schade. Hat ja nichts mit dem Reisebericht zu tun.
Ich glaube nicht dass Du diesen Kommentar posten wirst, aber vielleicht kannst Du ja mal drüber nachdenken.
Viele Grüße
Andreas
Hallo Andreas,
danke für deinen Kommentar und deine offenen Worte. Wieso sollte ich deinen Kommentar nicht posten? Wir leben doch in einem freien Land.
LG Phil
Hi Phil,
die Bayerische Oberlandbahn habe ich in Bayern auch schon getestet,
kann man empfehlen. Hier in NRW sind sie mal vertretungsweise für die
Nordwestbahn gefahren.
Wie hast Du es geschafft, daß die Ente so still gehalten hat?
Welche “Höchstgeschwindigkeit” hätte das E-Boot denn erreicht?
Schaut ja cool im Innenraum aus.
LG Stefan
Also ich bin mit der BOB auch richtig zufrieden. Ich habe sie früher sehr oft zum pendeln genutzt und war sehr überrascht über den Komfort. Es gab sogar eine “Spielecke” an Bord.
Das Entenfoto ist übrigens ein Produkt von vielem Ausprobieren. Du wirst nicht glauben, wieviele unscharfe Enten ich fotografiert habe :)
Als Höchstgeschwindigkeit würde ich übrigens die paar Meter pro Sekunde nicht titulieren, die das Boot geschafft hat. Aber es hat gerecht, um ein wenig am Ufer entlang zu dümpeln.
LG Phil
Hi Phil,
coole Artikel, cooler Ausflug an den wunderschönen Tegernsee. Doch vermisse ich in letzter Zeit Deine Videos. Zuviel Arbeit? Oder noch “in der Mache”? Auf jeden Fall verlinke ich gerade Deine Artikel in einem Artikel von mir über den Tegernsee. =:)
Götz, alles im grünen Bereich. Über die aktuelle Kreuzfahrt wird es definitiv ein Video geben. Dieses ist schon in der Mache.
LG Phil
Servus Phil,
das hört sich doch gut an. Bin schon gespannt. Abe klar, auf einem Schiff kann man besser filmen, auch etwas planen, als bei einer kleinen Pressereise im Hotel etc. Auf bald mal wieder =:)
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