Reisebericht Teneriffa Tag 4 – Ein Besuch in Santa Cruz und am Playa de Las Teresitas bei San Andrés
Genug gechillt, ab auf die Straße. Nach einem kompletten Tag am Pool und einem Besuch bei den Orcas stellten wir mit Erschrecken fest, dass wir von der eigentlichen Insel Teneriffa bis auf die Fahrt vom Flughafen zum Hotel noch relativ wenig gesehen hatten. Also ab in unseren leicht untermotorisierten Fiat und ab ging’s.
Der Teide blieb auf Teneriffa unser ständiger Begleiter. Gerade im Küstenbereich gab es wirklich nur verdammt wenige Flecken, an denen er nicht zu sehen ist. Es sei denn er verschwindet überall in den Wolken, was auch nicht gerade selten passiert. Und genau das war auch unser Plan: Erst wenn das wolkenlose Wetter in leichte oder stärkere Bewölkung umschlagen würde, käme der Teide im Sightseeing-Programm an die Reihe. Schließlich wollten wir uns den Spaß nicht nehmen lassen, einmal durch die Wolkendecke zu fahren.
Als erstes lag eine kurze Visite bei der Hauptstadt von Teneriffa auf dem Programm. Santa Cruz war im 15. Jahrhundert der Hafen, an dem die Spanier unter der Leitung von Alonso Fernández de Lugo zur großen Eroberung der Insel gegen die Ureinwohner ansetzten. Die eigentliche Bedeutung des Hafens schwand danach relativ schnell, da die Stadt La Laguna im Inneren der Insel zur Hauptstadt erkoren wurde. Diese lag nicht nur auf einer der wenigen flachen Stellen im Inselinneren, sondern auch ausreichend vom Meer entfernt um vor Piratenangriffen geschützt zu sein. An was man früher alles denken musste…
Von der Zeit der Seeräuber zeugen auch noch einige Verteidigungsanlagen. So zum Beispiel das Castillo de San Juan, mit dem selbst ein Eroberungsangriff der Engländer abgewehrt wurde.
Direkt neben dem Castillo befindet sich auch das 2003 eröffnete Auditorio de Tenerife Adán Martín. Die Konzerthalle erinnerte mich sofort an die Stadt der Künste und der Wissenschaften in Valencia. Und *zack* – Tatsächlich fand ich bei meiner Recherche im Nachhinein heraus, dass beide von gleichen Architekten Santiago Calatrava entworfen wurde. Ganz nebenbei zeichnet sich dieser auch für die Samuel-Beckett-Bridge in Dublin verantwortlich. Die Welt kann manchmal so klein sein.
Obwohl sich die großen Hotelanlagen nicht in der Hauptstadt, sondern in den weit entfernten Touristenhochburgen befinden, bekommt Santa Cruz doch einiges vom Tourismus ab. Besonders der vergünstigte Mehrwertsteuersatz von 7% macht die Einkaufszentren sehr attraktiv für Tagestouristen. Gerade bei hochpreisigen Elektrogeräten sollen sich hier einige Schnäppchen machen lassen. Der Einwohnerzuwachs der letzten Jahre brachte jedoch das Verkehrsnetz zum Kollabieren, so dass Hauptverkehrsadern unter die Erde verlegt wurden und neue Hochhäuser aus dem Boden schossen.
Mittendrin findet man allerdings immer noch die recht typische kanarische Bauweise. Eigentlich hätte ich für die Hauptstadt einen kompletten Tag einplanen müssen. Aber so etwas ist bei schönstem Sonnenwetter leichter gesagt als getan. Ich hoffe ihr verzeiht uns unsere Fotosafari im Schweinegalopp.
Denn eigentlich lag Santa Cruz nur auf dem Weg zu unserem heutigen Ziel: Dem Strand Playa de Las Teresitas nördlich der Ortschaft San Andrés. Wer für den Urlaub auf Teneriffa einen Mietwagen zur Verfügung hat, sollte unbedingt hier her fahren.
Spätestens seit unserem diesjährigen Urlaub auf Sardinien sind Conny und ich in den Club der Strandjäger eingetreten. Das besondere an diesem Küstenstreifen ist sein gelber Sand. Dieser ist völlig untypisch für eine Vulkaninsel, die normalerweise ausschließlich von schwarzem Sand umrundet wird.
Das Geheimnis liegt hier in der Herkunft, denn seit 1973 wird regelmäßig weißer Sand aus der Sahara auf dem Seeweg importiert und aufgeschüttet. Zum Schutz vor dem Atlantik wurde vor dem Strand ein fast ein Kilometer langer Wall aus Steinen aufgeschüttet, der vor allem den nicht gerade billigen Wüstensand vor der Erosion schützen sollen.
Hier lässt es sich wirklich aushalten, so dass Conny und ich schnellstmöglich vom Sightseeing- in den Relax-Modus umschalteten. Klar hätten wir auch noch den nordöstlichen Teil der Insel mit seinem spärlich besiedelten Anaga-Gebirge erkunden können. Aber bei einem solchen Strand bleibt man doch gerne mal ein paar Minuten länger und lässt Gebirge mal Gebirge sein.
In kulinarischer Hinsicht ließen wir den Tag mit einem Running-Sushi Menü ausklingen. Für einen anständigen Preis von etwa 10€ entschieden wir uns für die all-you-can-eat Variante des Restaurants Sakura VII in der Avenida 3 de Mayo. Das ist mal ein Urlaubstag ganz nach meinem Geschmack.
Am nächsten Tag wurde es dann wieder etwas traditioneller. Wir besonnen uns zurück auf den Ursprung der Kanaren und besuchen einen wilden Strand mit schwarzem Sand. Mehr dazu bald!
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Hallo,
vielen Dank für den tollen Eintrag.
Überlege seit langen dort mal meinen Urlaub zu verbringen
Dank eurem Blog weiss Ich nun wieder etwas mehr und bin schon fast Überzeugt….
Danke dafür. Bis Bald,
@Karl: Dann habe ich meinen Job ja absolut richtig gemacht. Von mir gibt’s den Daumen nach oben: Fahr unbedingt dort hin. Du wirst es nicht bereuen!
LG Phil
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