Weitere Flugstreichungen ab Frankfurt-Hahn: Tschüss Mallorca und Faro

Erst vorgestern fühlte ich mich durch die Ankündigung von Flügen nach Leipzig in meiner Theorie bestätigt, dass Ryanair immer mehr Hauptstadtflughäfen anfliegt und seine alte Strategie der Grasacker ad acta legt. Was vorgestern noch eine erfreuliche Nachricht war, zeigt heute seine traurige Seite, denn die neue Firmenpolicy scheint seinen Tribut zu fordern: Der Flughafen Frankfurt-Hahn wird erneut beschnitten.

Zeitgleich mit der Einführung der Luftverkehrsabgabe im letzten Jahr wurde der Flugplan nicht nur deutlich ausgedünnt sondern auch ganze Strecken eingestampft. Von den damals 54 Routen verschwanden unter anderem Agadir, Breslau, Danzig, Göteborg, Klagenfurt, Santiago, Sevilla und Prag. Ob die Streichungen wirklich mit der Luftverkehrsabgabe zu tun hatten, oder diese nur als Alibi dienten, bleibt dabei ungewiss. Allerdings könnten zum Beispiel die Einstellung der Inlandsverbindungen nach Berlin und Lübeck einen deutlichen Hinweis geben.

Die aktuellen Streichungen bereiten mit allerdings wirklich Sorgen, denn jetzt fallen ausgerechnet warme Urlaubsziele wie Mallorca und Faro dem Streichkonzert zum Opfer. Bei diesen beiden Zielen hätte ich niemals mit einer Streichung gerechnet, meine Meinung zu Flügen nach Mallorca ex Deutschland ist ja hinlänglich bekannt. Keine guten Nachrichten für Hahn, denn bereits im ersten Halbjahr ist die Anzahl der Passagiere um 13 Prozent auf 1,4 Millionen gefallen.

Und obwohl es mich als Süddeutscher nicht wirklich betrifft mache ich mir doch große Sorgen um den Flughafen im Hunsrück. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich vor einigen Jahren neidvoll die günstigen Flugpreise ab Frankfurt-Hahn angesehen habe, und die große Distanz zwischen mir und dem Flughafen verfluchte. Auch wenn ich noch nie von dort abgeflogen bin, ist und bleibt dieser Ort nach meiner Meinung die Wiege der deutschen Billigfliegerei.