Reisebericht Kreta #3 – Land Rover Experience Greece: Kritsa & Lasithi-Hochebene
Vom frühen Aufstehen konnte bei der zweiten Etappe der Land Rover Experience Greece eigentlich keine Rede sein: Erst um kurz nach 09:00 Uhr war der Treffpunkt bei den unseren Land Rover Evoques eingeplant.
Wobei: Beachtet man die Tatsache, dass das Daios Cove ein Luxushotel ist, wird schnell klar, dass wir so ziemlich die einzigen waren, die sich den Wecker auf 08:00 Uhr gestellt hatten. Macht aber gar nichts: So hatten wir perfekte Fotobedingungen. Wie ihr wisst, sind die menschenleeren Fotos immer noch meine liebsten.
Im ersten Bericht über das Hotel hatte ich den Fakt schon einmal erwähnt, dennoch muss ich die Schrägaufzüge einfach noch einmal präsentieren. Bereits am ersten Tag kurz nach der Ankunft hatten mich diese beiden Funiculaires einfach total fasziniert. Ich glaube tatsächlich, dass ich so etwas bisher noch nie in einem Hotel gesehen hatte.
Ehrlicherweise muss ich aber zugeben, dass sich die beiden Kabinen mit ihrer sehr langsamen Durchschnittsgeschwindigkeiten gerade in der Rush Hour zu einem echten Flaschenhals entwickelten. Gerade wenn Conny und ich es eilig hatten, nahmen wir lieber Treppen, als auf eine leere Funiculaire in genaue unsere Richtung zu hoffen.
Beim Frühstück gibt’s von mir den Doppeldaumen nach oben. Besonders überzeugte aber der Blick von fast jedem Outdoor-Tisch über den Infinity-Pool bis runter zum Meer. Wirkt die Hotelanlage am Anfang mit ihren vielen Ebenen, Auf- und Abgängen etwas verwirrend, so wird man durch den Ausblick fürstlich entlohnt. Allein aufgrund der Topologie kann kein eben gebautes Hotel hier mithalten.
Mit dem Land Rover Evqoue Cabrio nach Kritsa, Kreta
Nun aber genug der einleitenden Worte. Ab jetzt geht’s ab auf die Piste. Bei der ersten Etappe fuhren wir alle noch unter den wachsamen Blicken unseres professionellen Instructors. So war es auch ganz angenehm das Handling des Wagens erst einmal auf seichten Pisten ausprobieren zu können.
Anscheinend hatten wir auf der vergangen Tour einen recht vernünftigen Eindruck hinterlassen. Ab jetzt durften wir die Wagen voll ausfahren und ihnen im Gelände so richtig die Sporen geben. Natürlich alles unter der obersten Prämisse der Land Rover Experience Greece: Das Genießen der Landschaft soll nicht zu kurz kommen. Und materialschonendes Fahren ist sowieso Ehrensache.
Das erste Ziel unserer heutigen Tour war das beschauliche Dörfchen Kritsa, dass nur etwa neun Kilometer von unserem Ausgangsort Ágios Nikólaos entfernt liegt. Mit seinen knapp 1200 Einwohnern ist es als Agglomeration nicht wirklich der Rede wert. Allerdings gilt es für Touristen als Eingangstor zur 830m hohen Lasithi-Hochebene, die unser Ziel für den heutigen Tag darstellte.
So schön der Ort auf den ersten Blick auch wirkte: Ich zuckte zusammen, als unser Instructor betonte, dass sich die Bewohner des Ortes auf das Verkaufen von landestypischen Produkten spezialisiert hatten. Nur widerwillig verließ ich den Fahrersitz für die angekündigte Tour durch den Ort.
Sofort kamen nämlich Erinnerungen an so manch unfreiwillige Pause auf gebuchten Ausflügen in Ägypten oder der Türkei zurück, bei denen es grundsätzlich nur darum ging, riesige Touristenströme geschickt an billigen Souvenir vorbei zu lenken. Sofort griff ich zur Kamera auf dem Rücksitz, um diese Pause wenigsten fotografisch nutzen zu können. Und das funktionierte bestens.
So schlimm war es allerdings gar nichts. Zwar fielen mir viele Reisebusse auf, die ihre Menschenmassen in dem kleinen Örtchen entleerten. Auch wurde die touristische Prägung sofort an dem dominanten Ansprechverhalten der Einheimischen vor den Läden sichtbar.
Connys und mein Spaziergang lockerte somit nicht nur unsere Knochen vor der anstehenden Offroad-Strecke, sondern bescherte uns auch ein paar wirklich schöne Fotomotive abseits der Hauptstraße von Kritsa.
Nach der kleinen Pause konnte es dann endlich in Richtung der Lasithi-Hochebene gehen. Die Asphaltstraßen wurden immer steiniger und schmäler, und auch die Siedlungen und Häuser entlang des Wegesrandes wichen immer mehr der Flora und Fauna.
Apropos: Wer auf dem nächsten Foto genau in den Hintergrund schaut, sieht unsere vierbeinigen Weggefährten für die nächsten Kilometer. Waren auf der ersten Etappe noch Zweige, Äste und Büsche unsere Hauptgegner, mussten wir nun eher Tieren ausweichen.
Ein Esel war dabei noch harmlos. Viel mehr Spaß hatten wir an den Ziegen- und Schafherden, die nun zu unseren stetigen Begleitern wurde. Gerade letztere waren mit einer Engelsgeduld und festem Willen gesegnet. Kreuzte eine Schafherde den Weg, so half kein Hupen oder das grimmige Aufheulen des Motors: Bis zum letzten Lamm überquerte der Tross der Piste und ließ sich dabei nicht aus der Ruhe bringen.
Absolut in Ordnung so: Schließlich konnte man bereits am Nummernschild unserer Land Rover Evoques sehen, dass wir diejenigen waren, die auf Kreta zu Gast waren.
Durch die offene Bauweise unseres SUV Cabrios ergab sich in der Mischung mit den kletterbegeisterten Ziegen dann noch eine ganz spezielle Besonderheit. Durch die tief eingeschnitten Straßen konnten die Ziegen genau so weit klettern, dass sie auf Höhe der Schulterlinie unserer Evoques ankamen. Somit traf sich Ziege und Mensch nicht nur metaphorisch „auf Augenhöhe“.
Ich bin mir sicher, dass ich die Ziege im nächsten Foto genau im Moment des intensiven Grübels geknipst habe, ob sie nun einfach über die Tür auf unsere Rückbank springen sollte. Dass wir trotz dieses Risikos nicht auf das Oben-Ohne-Fahren verzichteten, könnt ihr euch sicher denken.
Offroad-Action auf der Land Rover Experience Greece
Hatte sich unser SUV bisher auf allen Straßenbelägen einwandfrei bewährt, so stand nun die Königsdisziplin an: Das Klettern. Unser Instructor hatte dafür eine mittelgroße Felsformation gescoutet, bei der der Evoque einmal alles geben könnte.
Als Pilotin wurde Conny ausgewählt, die auf eine Faust versuchen sollte, den Offroader in seine ausgesuchte Parklücke zu bringen. Natürlich konnte sich der Instructor diverse Anweisungen und Motivationsrufe nicht verkneifen. Conny hatte jedoch sichtlich Spaß den Geländewagen über das Geröll in die richtige Position zu bringen.
Gerade im Alltag missfallen mir viele sogenannte SUVs, die zwar mit bulliger Optik eine gewisse Geländegängigkeit vortäuschen, aber schon an einer mittleren Wasserpfütze scheitern. Natürlich hätte ich mir auch beim Evoque ein wenig mehr Bodenfreiheit gewünscht. Auch ein handgeschaltetes, manuelles Getriebe hätte mir in diversen Serpentinen etwas besser gefallen.
In Sachen Geländegängigkeit hatte mich dieses Experiment aber gut überzeugt. Auch wenn der Wagen eher mit seinem Design bei der Käuferschaft punkten soll, merkt man seine Abstammung auf dem Haus Land Rover, welche anscheinend stets den Offroad-Charakter eines Autos garantieren will.
Nach dieser Bewährungsprobe parkte Conny zurück rückwärts von ihrem Stein aus, und reihte sich wieder in unsere Fahrzeugkolonne ein. Die zweite Etappe war bewusst ein wenig kürzer geplant, und sollte nicht bis zum Sonnenuntergang gehen. Eigentlich eine gute Idee: Gerade die glühende Sonne über Kreta konnte für uns regenverwöhnte Mitteleuropäer doch ein wenig anstrengender sein. Gerade dann, wenn man den ganzen Tag mit offenem Verdeck unterwegs ist.
Weiterhin bot sich so für uns die Möglichkeit das Daios Cove noch ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen. Schließlich wollten wir unser Luxus-Hotel auch so richtig genießen. Bevor wir aber die Autobahn zurück nach Agios Nikolaos nahmen, fuhren wir in Richtung Plaka bei Elounda. Genau hier befindet sich die Insel Spinalonga, die man bereits von weitem im Golf von Mirabello erkennen kann.
Bei den zahlreichen Inseln rings um Kreta wäre Spinalonga sicher keine Erwähnung wert gewesen, hätte es sich dabei nicht um eine der letzten Leprakolonien Europas gehandelt. Bis 1957 war die heute unbewohnte Insel noch als Krankenstation in Betrieb, nachdem man im Jahre 1903 die knapp eintausend muslimischen Einwohner vertrieben hatte. Heute kann man die Insel im Zuge von Tagestouren besichtigen.
Als krönenden Abschluss gab es ein ausgezeichnetes Mittagessen mit einem Tisch direkt am Meer. Damit endet auch schon die heutige Etappe der Land Rover Experience Greece, die uns vor allem die Lasithi-Hochebene ein wenig näher gebracht hatte. Doch damit war unsere Reise noch nicht zu Ende: Eine weitere Tour in den Süden der Insel stand noch auf dem Programm. Und auch hier sollte es wieder richtig hoch hinaus gehen.
Vielen Dank für die Einladung zur Land Rover Experience Greece by Daios Cove