Autobericht Kreta #2 – Land Rover Range Rover Evoque Cabrio
Nach den Berichten über unseren Flug und das Hotel Daios Cove sollte es am nächsten Tag nach einem ausgiebigen Frühstück endlich los gehen. Nach dem unser Instructor für die nächsten Tage positiv zur Kenntnis nahm, dass ich mit meinem Führerschein sogar LKWs mit Anhänger fahren kann, fehlte nur noch die Unterschrift unter der Selbstbeteiligung der Vollkaskoversicherung, um dann endlich unseren fast noch jungfräulichen Land Rover Evoque Cabrio entgegen zu nehmen.
Ok, ich gebe es zu: Das nächste Bild ist böse gestellt. Bei gerade einmal 3000 Kilometern auf der Uhr gab es nicht spektakuläres im Motorraum zu sehen, außer dem 180 PS starken Dieselmotor, der uns in den nächsten Tagen quer über die Insel Kreta treiben würde.
Natürlich wurde auch gleich das Dach aufgeklappt, denn die Idee eines SUV-Cabrios im Premiumsegment muss doch gleich ausprobiert werden. Zwar gab es mit einem offenen Defender schon einmal einen Vorstoß aus dem gleichen Haus, dieser war aber eher auf den kompromisslosen Außeneinsatz – im Gegensatz zu einem komfortablen SUV – getrimmt.
Vorweg noch ein paar Details zu unserer Land Rover Experience Greece 2017: Wer selber einmal mitfahren möchte, bucht das Komplettpaket über die offizielle Seite und erhält ein Paket aus Flug, Hotel (hier geht’s zum Bericht über das Daios Cove) und drei Tage Offroad-Action im Lande. Jeweils ein Fahr- und Chill-Hotel-Tag lösen sich gegenseitig ab, so dass man immer wieder relaxt hinter das Lenkrad kommt.
Ungefähr gegen neun Uhr sattelt man dann den Wagen und fährt bis in den späten Nachmittag immer eine andere Strecke. Der Vorteil einer solchen Sternfahrt liegt klar auf der Hand: Nie sieht man eine Strecke zweimal und fast jede Himmelsrichtung der Insel wurde erkundet.
Wer sich die Strecke nicht allein traut, muss keine Angst haben. Grundsätzlich wird immer in Kolonne gefahren. Die Führung übernahm unser Instructor, der mit seinem Wagen bereits vor unserer Ankunft alle Strecken gescoutet hatte und ständig ein wachsames Auge auf die dahinter fahrenden Evoques hatte.
Auch an Pannen wurde gedacht: Der Kofferraum des Discovery war getopft voll mit jeder Menge Reservereifen. Es darf an dieser Stelle schon einmal vorweg genommen werden, dass wir keinen einzigen Reparatur-Stop brauchten.
Soviel zum Vorgeplänkel, nun fahren wir aber auch im Blogbericht. Die ersten Etappen auf den Autobahnen Kretas waren super, um den Evoque näher kennenzulernen. Von seiner SUV-Herkunft merkt man als Fahrer bis auf die erhöhte Sitzposition praktisch nichts. Mit seinen 4,37m Breite und 2,09m Länge ist der Wagen trotz seines markanten Designs nicht sonderlich wuchtig, sondern wäre selbst in München noch Parklücken-tauglich.
Natürlich ist das Aussehen des Wagens absolute Geschmacksache und löste während unserer Tour die unterschiedlichsten Meinungen aus.
Schaut man auf sein Gewicht von fast zwei Tonnen, so wird doch deutlich, wieso die 180 Pferde unter der Haube keine schlechte Wahl sind. Im Gelände wirkte der Wagen dennoch nie kraftlos und verhalf dem Wagen selbst bei steilen Winkeln zu einer ordentlichen Agilität.
Aus meiner Erfahrung mit Cabrios spielt die Höchstgeschwindigkeit von knapp 200km/h eine eher untergeordnete Rolle. Trotz ordentlicher Dämmung des Stoffverdecks würde man hier keinen Spaß haben. Außerdem hätte die örtliche Polizei von Kreta wohl etwas dagegen gehabt, diesen theoretischen Wert auszuprobieren.
Apropos Höchstgeschwindigkeit: Auf dieser Tour spielt diese überhaupt keine Rolle. Eher geht es um bewusste Beschleunigung: Zum einem, um die grandiose Landschaft der Insel zu genießen, zum anderen um den Wagen sicher durch das Gelände zu bewegen.
Auf den folgenden Bildern sieht man gut die eigentlichen Herausforderungen: Steigungen und enge Wege. Genau das machte aber richtig Spaß.
Vielleicht noch ein wenig zur Statistik: Die meisten Unfälle auf solchen Touren passieren kurioserweise übrigens nicht bei den Offroad-Passagen – genau hier fährt man nämlich hochkonzentriert. Vielmehr kracht es dann auf den öffentlichen Straßen kurz vor Ende, wenn die Konzentration nachlässt.
Ein weiterer Tip: Klimaanlage genießen und Fenster zu. Peitschende Äste und stachelige Sträucher, die plötzlich ins Auto schlagen sind weit aus gefährlicher aus jeder spitze Stein für die Reifen.
Natürlich darf auch ein wenig Spaß nicht fehlen. Gerade Blogger sind natürlich immer auf der Suche nach dem perfekten Foto. Dass hier eine Schlamm-Pfütze die ideale Gelegenheit bot bereitete zwar unserem Instructor eine runzelige Stirn, mir dafür aber ein perfektes Foto.
Dass Reiseblogger grundsätzlich für jeden Weg die doppelte Zeit brauchen, zeigte sich auch dieses Mal. Wegen zahlreicher Fotostopps musste doch deutlich öfters als auf einer normalen Tour gehalten werden.
Wie man sieht, nutzen die Teilnehmer der Gruppe das elektrische Cabrio-Verdeck des Land Rover Evoques ausgiebig. Je nach Sonnenstand konnte es auch Sinn machen, das Dach geschlossen zu halten. Von Sonnenbrand auf dem Kopf wurde nach drei Tagen doch häufiger berichtet.
Auf den Touren gilt Vollpension: Alle Mahlzeiten und Getränke unterwegs sind im Paketpreis inkludiert – auch wenn ganz klar der Instructor das Sagen hat, wo und wann gegessen wird. So kam der erste Essens-Stop doch etwas unerwartet in einem kleinen Dorf, in dem wir uns mit unseren zwei Evoques definitiv die volle Aufmerksamkeit sicherten.
Vielleicht wundert ihr euch ein wenig, weswegen ich hier zwar jede Menge Fotos poste, aber vom eigentlichen Ziel oder Weg der Reise nichts erwähne. Wenn ich ehrlich bin, könnte ich dies auch gar nicht. Weder trackte ich den Straßenverlauf mit, noch könnte ich die Tour anhand der Dörfer rekonstruieren.
Ich denke aber, dass es darum bei der Land Rover Discovery Greece auch gar nicht geht. Vielmehr bekommt man tolle Offroad-Pisten durch einen erfahrenen Instructor gezeigt und muss deswegen überhaupt keine Eigeniniative zeigen. Und sind solche Pisten nicht einfach genial? Ein wenig wurde ich spontan an das Stilfserjoch auf der Fahrt nach Livigno erinnert.
Mit dem Land Rover zur Schlucht der Toten bei Zakros
Ein wenig erinnere ich mich dann aber doch, dass unsere Tour zumindest in den Osten der Insel Kreta gegangen sein muss. Nach zwei sehr staubigen Offroad-Passagen kämpften wir uns zum Meer vor, wo wie noch einmal einen ausgiebigen Fotostopp machen.
Ärgerlich nur, dass wir vor lauter Vorfreude auf’s Fahren unsere Badesachen vergessen hatten. Somit musste das obligatorische „Im-Meer-Planschen“ auf den nächsten Tag verschoben werden.
Die Tatsache, dass ich mich an den Ort der letzten Etappe doch noch relativ gut erinnere, liegt am Besuch der Schlucht der Toten bei Zakros. Der Name kommt übrigens nicht wegen der vielen tödlichen Unfälle, denen Wanderer zum Opfer fallen. Vielmehr befinden sich hier viele Gräber der Minoer aus der Zeit von 2300 bis 2100 v. Chr.
Mit unseren Autos kletterten wir bis auf 1200m Höhe, um vor dort einen wahnsinnigen tollen Blick in die Schlucht zu genießen. Klar, dass Conny und ich so nah wie möglich an den Rand des Abgrunds wollten, um hier den entsprechenden fotografischen Beweis unserer Schwindelfreiheit zu geben.
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit kamen wir dann wieder beim Hotel Daios Cove an. Während wir einen tollen Tag Revue passieren ließen, ging für unseren Instructor der Arbeitstag weiter. Im Preis für die Land Rover Discovery Tour Greece ist das Aussaugen des Wagens an jedem Tag inkludiert, so dass man am nächsten Fahrtag immer wieder in sauberes Auto steigt.
Ein Glück gilt das nur für die Innenreinigung und nicht für die Waschanlage. So bleiben die „Kampfspuren“ und der Staub als Trophäe am Wagen und werden erst nach dem letzten Tag für die nächste Gruppe getilgt.
Vielen Dank für Einladung zur Land Rover Experience Greece. Buchbar ist diese Tour zum Beispiel bei Solaselect.