Erstflug mit Qatar Airways: In der Business Class von Doha nach Ras Al Khaimah
Wenn man es ganz genau nimmt, ist auch meine Landung in Doha aus München eine absolute Premiere. Zwar hatte ich 2009 bereits auf dem Weg nach Dubai eine Zwischenlandung in Doha – dieser war damals aber ein komplett anderer Flughafen.
Der alte Doha International Airport (DOH/OTHH) wurde im April 2014 zugunsten des komplett neu gebauten Hamad International Airport (ebenfalls (DOH/OTHH) geschlossen, so dass ich einen fast brandneuen Flughafen betrat.
Designtechnisch ist der Flughafen der absolute Wahnsinn, allerdings mit einer Kapazität von etwa 50 Millionen Passagieren für weitaus mehr als den Bedarf des kleinen Wüstenstaates dimensioniert. Somit ist der Plan ersichtlich: Qatar Airways plant mit diesem Flughafen den Transitverkehr von Abu Dhabi oder Dubai ins eigene Land zu verlagern und gibt dafür alles.
Das Y-förmige Terminal soll dabei an einen Flugzeug erinnern. Zentraler Treffpunkt ist die große Haupthalle mit Installationen der modernen Kunst.
Wer einen Flughafen baut, der kann verschiedene Ansätze verfolgen: Kurze Wege, möglichst viel Kapazität, nachhaltiges Bauen oder möglichst autofreundlich. Beim Hamad International Airport bin ich mir sicher, dass der komplette Flughafen um die Business und First-Class Loungen herum gebaut wurde. Mit der Oryx Lounge, der Al Mourjan Business Lounge, der Al Safwa Lounge, der Al Maha Lounge, der Oneworld First Class Lounge und der Oneworld Business Class Lounge gibt es gleich sechs verschiedene davon.
Um euch mal zu zeigen, wie man in Doha das Wort “Lounge” definiert, gibt’s ein paar Fotos der Al Mourjan Business Lounge. Und ja: Alles was auf dem Foto ist, ist die Lounge. Auch der obere Teil, von dem das nächste Foto geschossen wurde, gehört noch dazu.
Auf gleich zwei Ebenen gibt es ein Buffet-Restaurant und eine Bar. Dazu gefühlt zehn verschiedene Räume mit unterschiedlichen Stilen wie blaue Lounge-Sessel oder eine “grüne” Abteilung, die ein wenig an die Einrichtung eines Vapianos erinnert.
Werfen wir einen kurzen Blick auf die zusätzlichen Einrichtungen der Al Mourjan Business Lounge: Wie wär es mit einem “Gaming Room” mit einem Kicker oder ein paar Playstations? Oder dem Duschbereich, der eher an die Spa-Rezeption eines Wellness-Hotels erinnert?
Die absolute Krönung des Flughafens kommt aber erst noch, wenn man in die oberste Etage fährt. Wer zwischen zwei Flügen noch Lust auf ein kleines Bad hat, der kann einfach oberhalb der Haupthalle in den Pool springen.
Erstflug mit Katar Airways nach Ras Al Khaimah
Nach soviel Input an einem Flughafen war nun endlich die Zeit gekommen, dass ich mich von meiner Lounge zum Abfluggate meines nächsten Fluges begab.
Womit nun der eigentliche Zweck der Reise angebrochen wäre: Der Erstflug von Doha nach Ras Al Khaimah, der um 20:15 Uhr Ortszeit vom Hammad Airport abheben sollte. Das Boarding verlief fast schon ein wenig unspektakulär. Klarer Denkfehler: Dass ein Qatar-Flieger von Doha abhebt, ist bei weitem nichts besonderes – die Feierlichkeiten waren natürlich am Flughafen Ras Al Khaimah vorbereitet.
Da mangels Sonne auf dem Flug sowieso keine Sicht aus dem Fenster zu erwarten war, entschied ich mich dieses Mal für einen Gangplatz. Geflogen wird die Strecke von einem A320 mit normaler 3-3 Bestuhlung in der Eco und 2-2 Bestuhlung in in der Business Class.
Ja, ich betone es an dieser Stelle noch einmal: Statt solchen halben Sachen, wie dem freien Mittelsitz bei deutschen Legacy-Carriern gibt es bei Qatar tatsächlich noch eine richtige Business in einem Narrowbody.
Die 320er Flotte ist bei QR leider nicht ganz einheitlich ausgestattet: Wir hatten die Sofa-Version, mit den alten Sitzen im Pullman-Design ohne Lie-Flat Funktion. Immerhin besitzen diese Plätze ein volles Inflight-Entertainment System, das sich aus der mittleren Armlehne klappen lässt.
Das Angebot ist hierbei identisch zum Umfang des großen Bruders auf meinem vorherigen Flug mit dem A350. Auch wenn es sich bei einer Flugzeit von gerade einmal einer Stunde nicht wirklich lohnte, warf ich einen Blick in den neuen Steve Jobs Film, und beschloss ihn auf dem Rückweg fertig zu schauen.
Das schöne an Transfer-Flügen: Auch wenn es im ersten Leg schon mehr als genug zu Essen gab, wird trotzdem noch einmal aufgetafelt. Was Conny wahrscheinlich am meisten gefreut hätte: Das Dessert in Burger-Form kam aus der bekannten französischen Macaron-Schmiede Ladurée.
Bereits nach wenigen Happen ging unser Airbus auch schon in den Anflug auf das nördlichste Emirat. Noch auf der Landebahn konnten wir durch die Fenster erspähen, dass extra für uns so ziemlich alle Lichter leuchteten und jedes Feuerwehrauto seine Blinklichter angeschaltet hatte. Ebenfalls waren vom VIP-Terminal zwei große Scheinwerfer auf uns gerichtet und Leute waren eifrig damit beschäftigt, einen roten Teppich an die Fußgängertreppe unseres Fliegers zu rollen. Auch war die örtliche Presse bereits angerückt, um uns gebührend zu empfangen.
Nachdem ein ordentliches Blitzgewitter auf uns abgeschossen wurde, schlenderte der Tross rund um die offiziellen Vertreter des Emirates Ras Al Khaimah ins VIP Terminal. Bei der geballten Power an Scheinwerfern, die auf unseren Flieger gerichtet waren, konnte ich die Chance super für ein paar Fotos nutzen.
Im Inneren des Terminals gab’s dann noch einmal das offizielle Händeschütteln und das Anschneiden des obligatorischen Kuchens. Von Seiten Qatar Airways war übrigens nicht Akbar “The Chief” Al-Baker angereist, den ich wirklich gerne einmal getroffen hätte. Sein Platz nahm – nicht ganz unlogischerweise – Hugh Dunleavy als Chief Commercial Officer von Qatar Airways ein.
Interessantes Detail: bis Juli 2012 arbeitete er als CCO bei Malaysia Airlines. Kein schlechtes Timing, wenn ihr mich fragt.
Und schon war ich wieder einmal in den Vereinigten Arabischen Emiraten gelandet und hatte aber dennoch mit Ras Al Khaimah Neuland betreten. Ganze vier Tage sollte ich hier bleiben und einen bislang eher weißen Fleck auf meiner Landkarte entdecken.
Freut euch schon einmal auf die nächsten Posts mit meinen Abenteuern im sogenannten “rebel emirate”. Neben Berichten von meinen Aktivitäten und Wüstentouren zeige ich euch natürlich auch die besten Fotos von meiner bescheidenen Unterkunft: Dem Waldorf-Astoria Ras Al Khaimah.
- Tag 1.1: Hinflug: München – Doha mit Qatar Airways, Business Class
- Tag 1.2: Hinflug: Erstflug Doha – Ras Al Khaimah mit Qatar Airways, Business Class
- Tag 2: Hotel Waldorf Astoria & Falkenshow im Bayan Tree
- Tag 3: Historisches und die Wüste
- Tag 4: Kletter-Action in den Bergen
- Tag 5: Rückflug: Lieflat im Narrowbody – Ras al Khaimah – Doha – München mit A350 und A320, Business Class
- Bonus-Blogpost: Review: Al Safwa First Class Lounge am Flughafen Doha
Vielen Dank an Qatar Airways und die RAK Development Authority für die Einladung an Ras Al Khaimah.
Hi Phil,
endlich geht´s weiter mit Deinem Post;-)
Bei der Optik der Lounge Tische und dem Vergleich mit Vapiano gebe ich
Dir recht, es fehlen nur noch die Kräutertöpfe und evtl einige Öl Flaschen.
Hinsichtlich der Verpflegung selbst bei kurzen Flügen könnte ich mir
vorstellen, daß da auch ein gewisser Konkurrenzkampf herrscht. Keine
der Airlines möchte hinter dem Mibewerber zurückstehen.
Hatte nicht erwartet, daß Du direkt nach Ras Al Khaimah fliegst. Mein
Gedanke ging eher Richtung mit Flug nach Dubai und dann mit dem
Auto oder Bus.
Freue mich auf den nächsten Teil.
LG Stefan
Klar: Jetzt geht’s erst so richtig los! Es ist wirklich erstaunlich, auf welch hohen Niveau sich die Golf-Carrier um die Passagiere battlen. Kein Vergleich mit Europa, wo man sich in Angesicht von NEK & Co eher ein Kellerduell liefer. Während die Argument hierzulande eher mit “Ja, immerhin gibt’s da noch ….” beginnen, scheinen in den Emiraten die Möglichkeiten grenzenlos.
Ein kompletter Flughafen, der um Loungen herum gebaut wurde. Der absolute Wahnsinn!
Und ja: Ich hätte es selbst nicht erwartet. Aber dieser Bericht wird komplett Dubai-frei. Nicht einmal ein Foto aus der Ferne.
LG Phil
genau, bin auch überrascht mit dem Flughafen; dachte dass der nur für Fracht und Militär genutzt wird;
schaust du dir auch das Umland an? Hatte für mich vor 2 Jahren einen Nirvana Charakter;
nix, aber auch gar nichts das man gesehen haben muß.
Aber sicher Thomas! Heute geht es mit den Artikel rund um RAK erst richtig los. Tatsächlich muss ich dir aber gestehen, dass im Vergleich zu Dubai noch sehr viel Freifläche vorhanden ist. Wahrscheinlich wird dieser Bericht ähnlich dem von 2009 über Dubai: In 10 Jahren wird nicht mehr viel aktuell sein. Amüsant ist es aber sicher auch dann, zu sehen, wo damals noch kein höchstes Gebäude der Welt stand.
LG Phil
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