Reisebericht Mallorca Tag 2: Wir können es nicht lassen – Ab mit dem Leihfahrrad nach Palma
Was hatten wir vor dieser erster Nacht gezittert.
Die Hotelbewertungen sprachen von Betten, die mitten in der Nacht vom Balkon geworfen wurden und Heerscharen von grölenden Touristen. Und wie sah die passende Realität dazu aus? Nichts, gar nichts.
Weder die hoteleigene Bar, noch die Abiklasse im Nachbarraum hinderten uns an einem gesegneten Schlaf. Nicht einmal unser Zimmer wurde mitten in der Nacht erstürmt. Da bucht man schon einmal eine solche Absteige, und dann so eine spießige Langweile :)
Nach dem kleinen abendlichen Vorgeschmack auf’s gute Wetter, bekamen wir heute Urlaubswetter vom Feinsten geliefert. Nur wenige, absolut ungefährliche Wölkchen trübten den Himmel und auch der Strand lockte verheißungsvoll. Allerdings musste das Baden erst einmal verschoben werden: Conny hatte herausgefunden, dass die Modeketten Mango und Zara in ihrem spanischen Heimatland rund 30% billiger waren als daheim. Und so wurde sowohl das Meer- als auch Pool-Planschen auf den morgigen Sonntag verschoben. Statt dessen wurde der Kurs wie im Vorjahr auf die Inselhauptstadt Palma gesetzt.
Egal ob Brüssel, Paris oder Valencia, ein Urlaub ohne Leihfahrrad ist einfach nur halb so schön. Und selbst ohne öffentliches Verleihsystem ist es in L’Arenal überhaupt kein Problem einen Drahtesel zu bekommen. Durchschnittlicher Tarif für einen Tag sind 6€. Günstiger geht’s eventuell noch durch Fragen an der Rezeption eures Hotels. Teilweise haben die da ein paar Kumpanen in der Hinterhand.
Da Fahrradfahren sowieso importierter Nationalsport auf dieser Insel ist, findet man jede Mengen Karten, Strecken und passende Wege für Touren mit beliebigem Schwierigkeitsgrad. Und das ganze so für ziemlich jeden Fleck des Eilandes. Gut, dass der Abschnitt zwischen L’Arenal und Palma ebenfalls Teil einer solchen Route ist. Auf diese Weise kommt der radelnde Tourist so gut wie nie mit dem bösen Straßenverkehr in Berührung und kann ständig in Meernähe auf extra angelegten Radwegen strampeln.
Erneut folgte ein kleiner Stop am Ende der Startbahn des Flughafens, der sich genau am Felsstrand zwischen Palma und Can Pastilla befindet. Beim letztjährigen Besuch hatte ich hier mehr als genug Flugzeuge abgelichtet, so dass ich diesmal dankend verzichtete. Außerdem flogen die Blechvögel an diesem Tag sowieso viel zu hoch, da dieses Mal in Richtung Meer gestartet wurde. So machten wir stattdessen Bilder für Connys Blog.
Na gut … ich geb’s ja zu. Wenn sich mal die Möglichkeit ergeben hat und zufällig mal ein Flieger direkt über uns gedonnert ist, habe ich natürlich mit der Kamera drauf gehalten. Verdammte Reflexe :)
Noch immer ist die Kathedrale der Heiligen Maria für mich das Wahrzeichen von Palma schlechthin. Zumal es die Mallorquiner nicht nur schafften ein Gotteshaus mit Meerblick zu erbauen, sondern auch die Sichtbarkeit von der Seite zu gewährleisten. Ich denke da immer noch schmerzvoll an die St. Paul’s Pro-Cathedral auf Malta, um die ich komplett herum gesprungen bin, ohne sie wegen der engen Bebauung auch nur einmal komplett auf’s Bild zu bekommen.
Zuerst begannen wir mit einer kleiner Besichtigung des Jardin de s’Hort del Rei. Ein schöner kleiner Garten vor der Kathedrale. Aber dieses Mal ging’s uns echt überhaupt nicht ums Sightseeing. Man muss an einem solchen Wochenende ja auch mal ausspannen können.
Letztes Jahr navigierten wir noch mit der Karte durch die engen Gassen, nun ließen wir uns einfach treiben. Letztendlich wollten wir ja nur ein wenig durch Stadt laufen, ein richtiges Ziel hatten wir eh nicht. Und zum Verlaufen ist die Stadt auch nicht groß genug.
Conny’s Shoppingnäschen und mein innerer Kompass ergänzten sich perfekt, so dass wir tolle Fotos knipsten und mit ein paar Einkaufstaschen mehr in der Hand fast automatisch auch noch eine passende Eisdiele zum schönen Wetter fanden. *mjamm*
Den Rückweg aus den verwinkelten Gässchen findet man relativ einfach mit einem Trick, den wir schon damals in der Alfama auf unserem Trip in Lissabon benutzt haben: Lauft einfach bei jeder Möglichkeit (Kreuzung, Gabelung, Plaza, …) irgendwie nach unten. Zwangsläufig müsste ihr dann irgendwann beim Meer rauskommen.
Währenddessen gibt’s natürlich auch noch so einiges an Atmosphäre, die man genießen kann.
Unsere Tour endete dann genau am kleinen See vor der Kathedrale, an dem wir auch unsere Fahrräder geparkt hatten. Hier konnten wir an dem künstlich angelegten Wasserloch noch ein paar Minuten chillen.
Netterweise gesellte sich dann auch noch ein kleiner Spatz zu uns, der sich wohl auch einen ruhigen Tag gönnte. Jedenfalls interessierte ihn meine Kamera nicht die Bohne und er ließ sich bereitwillig ablichten. Der war wahrscheinlich genauso tiefenentspannt wie wir.
Irgendwann konnten aber auch wir dann nicht mehr dem Ruf des Meeres widerstehen und machten uns auf den Heimweg. Laut GPS ist das übrigens ungefähr eine Strecke von 13 Kilometern. Wenn man gemütlich fährt, ist das locker in weniger als einer Stunde zu schaffen. Klar geht das auch deutlich schneller, aber im wohlverdienten Urlaub mit Vollgas am Meer entlang zu heizen geht ja mal gar nicht.
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