Reisebericht Oslo Tag 2 – Königliches Schloss, Rathaus, Opernhaus Oslo & Hafenrundfahrt mit dem Segelschiff
Tolles Wetter? Strahlender Sonnenschein? Einstellige Plusgrade? Was war denn heute nur in Oslo los?
Nach dem gestrigen Blick auf die Wettervorhersage freute ich mich auf einen gemütlichen Tag im Hotel. Denn in der Tat sollte es ein wenig wärmer werden, was allerdings den leichten Schneefall in Regenschauer verwandeln sollte.
Kurzum: Der heutige Tag sollte der Schlechteste während des ganzen Trips werden. Und jetzt begrüßte uns morgens das komplette Gegenteil beim fantastischen Blick aus dem Fenster. Adieu Ausschlafen!
Selbst die Fernsicht war dank glasklarer Luft einwandfrei, so dass ich gleich ein paar Telezoom-Aufnahmen aus dem Fenster versuchte. Schließlich hatte ich mein Canon 70-200 extra für solche Aufnahmen mitgenommen. Gut sichtbar ist hier der Holmenkollen, die mit ihrem Baujahr 1892 die älteste Skisprungschanze der Welt.
Nun hatten wir aber genug aus dem Fenster geschaut. Eilig packten wir unsere Sachen und stürmten aus dem Hotel. Schließlich konnte niemand genau vorhersagen, ob der Wetterbericht nicht doch noch Recht bekommen würde. Gerade in Oslo ist jedes Bild mit Sonne im Winter Gold wert. Aufgrund des Sonnenstandes entschieden wir uns als erste Anlaufstelle für das Königliche Schloss. Das hatten wir gestern sowieso nur bei Nacht fotografiert.
Tatsächlich ist dieses Schloss zur Zeit „voll“ in Betrieb. Sowohl der amtierende König Harald V., seine Frau Königin Sonja und das aus diversen Boulevard-Blättchen bekannte Thronfolgerpärchen Kronprinz Haakon und Kronprinzessin Mette-Marit leben und arbeiten hier. Ebenfalls kommt jeden Freitag um 11:00 Uhr im Erdgeschoss das Kabinett und der König zu einem Meeting zusammen.
Trotz des Geschäftsbetriebes sind Führungen durch den Bau und die Gästesuiten in den Sommermonaten möglich. Dennoch wird das Gebäude rund um die Uhr von Wachsoldaten behütet, die allerdings mehr als gemeinsames Fotomotiv denn der Abwehr von Gefahren dienen dürften.
Am gestrigen Tage hatten wir kältebedingt eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten vernachlässigt: Das Opernhaus von Oslo. Architektonisch darf man es gerne in einem Satz mit der Oper von Sydney nennen, denn auch hier wurde eine einzigartige Form und ein Bauplatz direkt am Wasser gewählt. Im Moment wird gerade der komplette Stadtteil zwischen Hauptbahnhof und Oper saniert, nachdem wichtige Hauptverkehrsadern unter die Erdoberfläche gelegt wurden. So soll hier ein komplett neues Viertel am Wasser entstehen.
Das Gebäude der Oper ist begehbar gestaltet. Auch wenn der weiße Marmor durch den Schnee der letzten Tage etwas rutschig war, gelang es uns mühelos auf das Dach zu klettern. Falls ihr unsere Route nachgehen wollt, lasst euch an dieser Stelle ruhig ein wenig mehr Zeit. Die Sicht ist einfach genial.
Hier der Blick zurück auf die Innenstadt von Oslo.
Für uns stand bereits der nächste Termin auf der Agenda, der uns aber zum Glück nicht weit von der Oper weg bringen würde. Neben dem Fährbetrieb bieten ältere Segelschiffe Touren durch den Hafen von Oslo (Originaltitel “Minicruise Oslo – Hop On Hop Off“) an. Leider reichte der Wind an diesem Wochenende nicht, um das Schiff mit Segelkraft fahren zu lassen.
Um zum Anleger dieser Mini Kreuzfahrt zu gelangen, liefen wir entlang des Wassers zurück zum Hafen. Hier noch einmal ein Blick von der anderen Seite auf die Festung Akershus, die wir ja bereits gestern bestiegen hatten.
Der Zeitpunkt für unsere keine Mini-Kreuzfahrt hätte nicht besser liegen können: Das Tageslicht war jahreszeitbedingt relativ begrenzt, so dass die Dämmerung bereits kurz vor 15:00 Uhr einsetzte. So fingen selbst die roten Steine des Rathauses zu leuchten an und sorgten für eine schöne Stimmung.
Nachdem wir abgelegt hatten, begann unsere Tour durch die Spitze des Oslo Fjords. Stolze 118 Kilometer bahnt sich hier das Meer seinen Weg ins Landesinnere. Auch wenn die Stadt Oslo nur einen winzigen Teil am nördlichen Ende ausmacht, stellt dieser Fjord einen zentralen Ort in Norwegen dar. 40% aller Arbeitsplätze des Landes liegen an seinen Ufern, und 40% aller Bewohner können diesen Fjord innerhalb einer Autostunde erreichen. Dabei lebt mehr als ein Drittel aller Einwohner in Oslo selbst.
Die Mini-Cruise besteht aus vier Haltestellen: Oslo Hafen, Opernhaus, Bygdøy und Tjuvholmen.
Uns ging es uns hauptsächlich um den Anblick der Oper vom Wasser bei Sonnenuntergang. Die umliegenden Häuser versanken bereits im Schatten, während die weiße Fassade noch die letzte Sonnenstrahlen einfangen konnte. Das war wirklich ein herrliches Panorama.
Trotz der wenigen Sonnenstunden hatten wir an diesem Tag bereits unser Soll erfüllt. Schließlich wollten wir es am Wochenende auch ruhig und gemütlich angehen lassen, und uns auf keinen Fall abhetzen. Wer sich in Sachen Geschichte noch ein wenig weiterbilden will, dem kann ich das Fram-Museum bei der Haltestelle Bygdøy empfehlen. Dieses erzählt die legendäre Jagd nach dem Südpol, bei dem der Norweger Roald Amundsen den Briten Robert Falcon Scott um wenige Tage schlug und so zum norwegischen Nationalhelden wurde.
Für uns ging es an dieser Stelle weiter zum Edvard Munch Museum (Munch museet), da Conny verständlicherweise auch einmal das Gemälde „Der Schrei“ sehen wollte. Da es bereits dunkel war als wir ankamen, gibt’s hier nur ein Archivfoto von meinem letzten Besuch.
Zu meiner großen Verwunderung ist der Eintritt leider nicht mehr wie damals im Jahr 2010 kostenlos, sondern schlägt für einen Erwachsenen mit 95 NOK (~11,20€) zu Buche. Eventuell könnte dies aber an der aktuellen Sonderausstellung Munch 150 liegen. Es wäre jedenfalls zu hoffen.
Danach ging es für uns wieder mit der T-Bane zurück ins Hotel.
Alle Fotos © Philip Klever & Cornelia Schuhbauer
Vielen Dank an Visit Oslo und Radisson Blu Hotels für diese Reise nach Oslo.
Weitere Reiseberichte:
Video-Reisebericht:
YouTube-Link: youtu.be/AdLwur69omI
Manchmal läuft echt alles perfekt mit der Sonne!
Solche seltenen Tage sind natürlich ein Traum und das Glück des Fotografen. :-) Oder eben auch das “Pech”, da plötzlich ein gedacht ruhiger Tag, doch etwas stressiger wird um nicht die gute Sonne zu “verschenken”.
Aber es hat sich wahrlich gelohnt, traumhafte Aufnahmen!
@Jan: Danke dir. Mir ist es aber dreimal lieber, wenn beim Fotografieren ein wenig Stress aufkommt, als dass ich nachher mit einem Haufen schlechter Foto dasitzte und verzweifelt irgendwelche Aufnahmen “retten” muss.
LG Phil
Kann dir absolut nur zustimmen, Phil…
Traumhaftes Wetter und ein traumhafter Ort für perfekte Fotos. Wann hat man bei gerade einmal 5 Stunden Tageslicht noch so viel Glück mit dem Wetter.
Das deine Fotos “traumhaft” sind – braucht man dir vermutlich nicht mehr sagen, man möchte direkt den nächsten Flug nach Oslo (wieder) buchen…
Viele Grüße V.
@Vanessa: Vielen Dank für das Kompliment. Die 5 Stunden Tageslicht spornen einen aber auch zu Höchstleistungen an. Schließlich kann man bei so wenig Zeit nichts wirklich aufschieben :)
LG Phil
Da Du nicht im Rheinland lebst und ich auch nicht davon ausgehe, dass der König und seine Familie in einer Schublade leben (denn dass bedeutet “Schoss” op Kölsch), würde ich im vierten Absatz ein “l” hinzufügen. Denn dann wird aus der Schublade wieder ein herrschaftliches Anwesen ;-)
@Ingo: Uups… natürlich lebt der König nicht in einer Schublade. Aber immerhin habe jetzt wieder eine kleine Lektion in Sachen “Rheinisches Sprachgut” bekommen :D
LG Phil
Oper, Munch und Segelschiff sind gebongt. Jetzt freu’ ich mich noch mehr auf Mai. :-) Tolles Licht!
@Elke: Das Licht war wirklich einmalig. Wir hatten ein riesiges Glück, dass unsere Rundfahrt genau mit dem Sonnenuntergang zusammen fiel. Ein Glück hat man dann die Oper auch noch aus dem glänzenden Marmor gebaut, so dass sie wirklich als letztes alle Sonnenstrahlen eingefangen hat.
LG Phil
wow ist das schön! Hätte nie gedacht, dass es in dieser Stadt im hohen Norden so schön ist! Da stimme ich Vanessa voll und ganz zu, dass deine Bilder Lust machen, sofort nach Oslo zu reisen!
Lg Nicole
@Nicole: Danke! Ich war selber ganz überrascht, da ich eigentlich dachte, dass ich bei meinem letzten Besuch 2010 alles schon abgelichtet hatte. Ein Glück lag ich voll daneben, und habe noch genügend Motive gefunden.
LG Phil
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