Schlittenfahren in Sölden – Stallwiesalm im Ötztal
Der erste Tag im Das Central war angebrochen. Die Pläne für heute hatten wir schon vorher geschmiedet. Natürlich wäre Skifahren in Sölden die wahrscheinlich naheliegendste Tätigkeit gewesen. Doch was jeder macht ist nichts für einen Reiseblog. Schließlich sollen die Berichte ja inspirieren und zu neuen Aktivitäten animieren. Bevor es aber aus dem Luxushotel Das Central raus nach Sölden ging, stand erst einmal das Frühstück auf dem Programm.
Möchte man am Das Central unbedingt etwas Negatives finden, so dürften sich dafür wohl am ehesten die großen Distanzen zum Frühstücksbuffet anbieten. Unser fest zugeordneter Tisch lag auf der Seite Richtung Rezeption und somit fast in der anderen Ecke des riesigen Restaurants – gegenüber einem wahnsinnig üppigen Buffet.
Ok, ihr merkt es sicher: Wenn die Laufweite das einzig „meckernswerte“ ist, so muss der Rest großartig sein. Das Frühstück ist absolute Spitzenklasse.
Schlittenfahren in Sölden – Stallwiesalm
Gut gestärkt verließen wir unser Hotel und steuerten zuerst die Brücke hinter dem Hotel an. Das Flüsschen trägt hier den Namen Ötztaler Ache und war mit dicken Eisplatten und Schnee bedeckt. Ein wahnsinnig schöner Anblick, auch wenn wir uns nicht auf’s Eis getraut haben. Den Fußstapfen nach zu urteilen, waren die Eisplatten gar nicht mal so unstabil.
Der Wegweiser zur Stallwiesalm ist gar nicht zu verfehlen. Gleich auf der Ostseite der Brücke geht es durch die verschneite Landschaft sanft nach oben.
Der Weg ist übrigens keinesfalls gefährlich oder nur für Profis gedacht. Vielmehr ist er – passend zur Saison – extra als „Winterwanderweg“ ausgeschildert. Um die Schlitten braucht man sich an dieser Stelle übrigens noch keine Gedanken machen. Diese leiht man sich oben auf der Alm für kleines Geld aus und hat so beim Aufstieg keinen nervigen Ballast dabei.
An dieser Stelle folgte nun die wohl schwierigste Aufgabe im ganzen Reisebericht: Ich musste mich tatsächlich für die schönsten Bilder für den Blog entscheiden. Den Anfang machte sicher die unberührte Schneedecke auf den Feldern im Tal.
Bevor wir in den bewaldeten Teil des Berges eintauchten, lag vor uns ein wahres Winterwonderland, bei dem wir uns gar nicht trauten in die unberührte Wiese zu stapfen. Wie es aussah, waren auch alle andere Touristen auf den Pisten: Den Wanderweg hatten wir komplett für uns alleine.
Als nächstes ging es ab durch den Wald. Ja, natürlich hätte ich auch der langweiligen Straße zu den Gehöften am Waldrand folgen können. Als Hüter des GPS konnte ich Conny aber wunderbar überzeugen, dass es sich dabei um den einzigen Weg nach oben handelte. Die schönen Bilder waren der Dank für die Mühe.
In der Mitte des Weges folgten wir dann der eigentlichen Rodelstrecke ins Tal. Sehr gut, denn so konnten wir schon einmal jede 180°-Kehre inspizieren, die uns später auf den Schlitten vor große Herausforderungen stellen würde.
Wichtig für Aufstieg: Fotos machen! Beim späteren Sturz in die Tiefe würde keine Zeit für ein ausgiebiges Genießen der Landschaft sein. So wurde die folgende Eiszapfen-Formation genau unter die Lupe genommen.
Ebenfalls eignete sich die tiefstehende Sonne hervorragend für Gegenlichtfotos. Da soll noch einer sagen, dass eine Kamera von 2012(!) keine guten Fotos knipsen kann.
Kurz vor dem Ziel erspähte ich auf dem Navi noch einmal eine Abkürzung durch den Wald, der ich einfach nicht widerstehen konnte. Wer an einer genauen Zeitangabe für den Weg zur Stallwiesalm interessiert ist, sollte somit alle meinen kleinen Schleichwege unbedingt berücksichtigen: Wir haben gute 1,5 Stunden nach oben gebraucht. Gut trainierte Sportler dürften hier sicher noch schneller unterwegs sein.
Der Weg war das Ziel – aber das Ziel war auch nicht schlecht. Oben angekommen posierten Conny und ich erst einmal vor der traumhaften Kulisse, bevor wir uns überlegten, ob wir uns direkt auf die Schlitten schwingen sollten, oder erst einmal genüsslich den Triumph bei einer kleinen Einkehr feiern sollten.
Man beachte im Hintergrund den Gaislachkogel als Ziel des morgigen Tages. Hier thront das IceQ nur wenige Meter unterhalb des Gipfels auf 3056 m ü. A.
Wie ihr es euch sicher schon denken könnt, hat übrigens die Bequemlichkeit gesiegt, so dass wir erst einmal eine kleine Einkehr in der Stallwiesalm machten. Schließlich war der Tag noch jung, und außer einem ausgiebigen Spa-Besuch im Das Central hatten wir keine weiteren Pläne für den Tag.
Im kleinen Plausch mit dem Almbesitzer – der übrigens von seiner Begegnung mit Daniel Craig als James Bond während der Dreharbeiten zu Spectre in Sölden schwärmte – konnten wir uns dann auch seelisch und moralisch auf unsere Abfahrt ins Tal vorbereiten.
Und dann ging es auch schon los: Ein letztes Foto an der Startlinie und ab in Richtung Sölden. Den ersten Teil der Abfahrt muss man gedanklich ignorieren: Hier geht es nach einer moderaten Berg-ab-Passage wieder steil nach oben, so dass man zum Absteigen und Ziehen verdonnert ist.
Nach dieser kleinen Schikane folgen aber minimum 20 Minuten Rodelspaß ohne Unterbrechung. Und schon allein dafür lohnt sich der Aufstieg mehr als genug.
Bei der Abfahrtstechnik konnten sich Conny und ich noch auf eine gemeinsame Linie einigen. Während sich mein Stil hauptsächlich auf das Gewinnen einer maximalen Geschwindigkeit und „Augen zu“ in Kurven begrenzt, versuchte Conny die Abfahrt – im Gegensatz zu mir – ohne Ausflüge in die Botanik zu überleben.
Welche Taktik nun besser ist, sei einmal dahin gestellt. Zumindest konnte ich dank deutlichen Vorsprungs „rechts ran“ fahren und sie in voller Fahrt ablichten.
Am Ende der Naturpiste platzierten wir die Schlitten neben ein wartendes Quad der Stallwiesalm und legten die letzten Meter per Pedes ins Tal zurück. Mit einem tollen Blick auf Sölden endete dieser kleine Schlittenausflug, den ich nur wärmstens als Alternative zum Skizirkus auf dem gegenüberliegenden Berg empfehlen kann.
Zurück im Hotel machten wir es uns dann bequem und genossen einen stressfreien Samstag in unserem Wellness-Urlaub. Trotz des vielen Schnees vor der Tür waren die Außentemperaturen sehr angenehm, so dass wir das Alpenpanorama sogar gut auf dem Balkon unserer Familiensuite Chalet Ötztal genießen konnten.
Als letztes ToDo für diesen Tag hatten wir uns das Knipsen von schönen Nachtaufnahmen vorgenommen. Gerade beim Abstieg vom der Stallwiesalm hatten wir tolle Locations erspäht, von denen man einen erstklassigen Überblick über Sölden hatte.
Sobald die Sonne untergegangen war, schulterten wir Kamera und Stativ und stapften erneut die ersten Meter unseren Wanderwegs nach oben. Auch wenn die Temperaturen ohne die wärmende Sonne sehr schnell in den Keller flitzten, lohnte sich die Wartezeit für diese Aufnahmen.
Wo wir schon einmal dabei waren, wurde selbstverständlich auch unser Hotel bei Nacht abgelichtet. Dankenswerterweise brachten ein paar vorbeifahrende Autos durch ihre Scheinwerfer ein wenig Farbe in die Szenerie.
Nein, im Ernst: Leider war es nicht möglich auch nur ein Foto ohne querendes Fahrzeug zu knipsen. Im Nachhinein erwies es sich auf dem Bild aber gar nicht als so störend.
Den Abschluss dieses Tages machte wieder ein leckeres Essen im Hauptrestaurant vom Das Central. Zuvor schauten wir noch kurz an der neuen Kamin-Ecke vorbei, bevor wir dann mit der Wahl unseres 5-Gänge-Menüs begannen.
Mit diesen Eindrücken endet dann auch der Artikel über diesen Tag im Luxushotel Das Central in Sölden. Für das Abenteuer des nächsten Tages mussten wir noch ein wenig Zittern: Das IceQ stand zum zweiten Mal in meiner Reiseblogger-Karriere auf dem Programm, nachdem uns das Wetter beim letzten Mal leider einen totalen Strich durch meine Foto-Rechnung gemacht hatte.
Statt herrlicher Aussicht gab es damals nur eine undurchsichtige Nebelsuppe ohne Aussicht auf ein Wolkenloch. Hoffentlich hatte Petrus beim zweiten Besuch mehr Mitleid mit uns.
Vielen Dank an Das Central in Sölden für die Einladung.
Guter Post
Ich kommentiere nicht oft in Blogs, aber dieser Artikel gefällt mich sehr. Danke dass Sie dieser Artikel mit uns geteilt haben.
Die Fotos die Sie gewählt haben sind sehr schön.
Liebe Grüsse
Hallo Phil,
Das sind echt richtig tolle und inspirierende Bilder! Dieses Jahr muss ich auch unbedingt wieder Skiurlaub machen. Habe mir Österreich und Tirol überlegt, und dieses mal eventuell auch ein Luxus-Chalet. Online habe ich diese Seite ( https://www.luxus-chalet-zillertal.at/) schon gefunden, könnten Sie mir das oder was anderes empfehlen? Oder vielleicht auch andere Tipps geben?
Vielen Dank! Ich freue mich schon auf den nächsten Reisebericht!
Lieben Gruß,
Sebastian