Reisebericht Ras Al Khaimah Tag 2: Waldorf Astoria & Falkenshow im Bayan Tree
Bei der Ankunft in Ras Al Khaimah am letzten Tag war die Sonne bereits untergegangen, so dass der Checkin in meinem Hotel im Dunkeln geschah. Auch war ich froh nach dem Trubel des Erstflugs sofort ins Land der Träume reisen zu können, so dass ich erst am nächsten Morgen mein Zimmer im Waldorf Astoria genauer in Augenschein nehmen konnte.
Mein lieber Specht: Es gab bisher auf meinen Reisen wenige Zimmer, in denen ich mich ohne Karte fast verlaufen hätte.
Meine Suite wurde durch einen Raumtrenner in zwei separate Zimmer unterteilt. In einem stand das Bett mit einem riesigen Flachbildfernseher, der andere Teil stellte das Wohnzimmer mit Récamière und einem freistehenden Schreibtisch dar.
Wie es sich für eine noble Suite in den Emiraten gehört, war auch dieser Raum mit einem Flachbildfernseher ausgestattet. Durch die offene Bauweise der Suite und die akustischen Verhältnisse war es aber keine gute Idee auf zwei Fernsehern unterschiedliche Programme einzustellen.
Nach den bisherigen fotografischen Eindrücken dürfte es euch nicht verwundern, dass das Gebäude des Waldorf Astoria ursprünglich als Palast erbaut wurde. Dementsprechend pompös ist auch die Lobby, in der ein goldener Uhrenturm aufgebaut ist, der im unteren Teil gleich mehrere Zeitzonen darstellen kann.
Direkt rechts daneben liegt die Peacock Alley – eine typische Lounge, die in allen Waldorf Astorias der Welt gefunden werden kann. Ein riesiger Springbrunnen soll hier für Diskretion zwischen den einzelnen Sofa-Nischen sorgen, da Gespräche der Sitznachbarn im Rauschen des Wassers untergehen.
Sollte jemand tatsächlich auf der Suche nach dem Salz in der Suppe dieses Hotels sein, dann könnte man dieses vielleicht in der Lage finden. Das Waldorf-Astoria liegt nur bedingt fußläufig von der Lagune der Stadt entfernt. In Anbetracht der recht günstigen Taxipreise sollte das aber kein Hindernis sein.
Auch wenn sich Ras Al Khaimah bewusst vom Bling-Bling Dubais distanziert, begegnet man an diversen Stellen dem VAE-typischen Willen zum Bau von Superlativen. So dürfen auch vor der Küste frisch aufgeschüttete Inseln nicht fehlen. In Anbetracht der Entfernung dürfte der Meerblick des Hotels aber nicht beeinträchtigt werden.
Pressekonferenz von Qatar Airways zum Erstflug
Meine Besuche in Dubai kann ich mittlerweile nicht mehr an einer Hand abzählen und auch in Abu Dhabi war ich schon mehr als einmal. Ras Al Khaimah stellte für mich aber absolutes Neuland dar, das es zu erkunden galt.
Bevor ich aber die Umgebung rund um mein Hotel erkunden konnte, wurde es noch einmal im aviatischen Sinne spannend: Auf zur Pressekonferenz von Qatar Airways.
Vor geladener nationaler und internationaler Presse stand erneut der Chief Commercial Officer Dr. Hugh Dunleavy auch Reisebloggern Rede und Antwort. Bezüglich der eventuell anstehenden Kooperation mit Meridiana hielt er sich allerdings bedeckt, so dass es hier keine Neuigkeiten zu vermelden gibt. Interessant war eher, dass Hugh die gleiche Vorliebe bei Städten hat: Der Kontinent ist egal – Hauptsache sie hat einen schönen Strand.
Falken & Eulen im Banyan Tree Al Wadi
Definitiv kein Strand erwartete mich am Nachmittag. Schon lange hatte ich vor, einmal fotografisch die Wüste zu erkunden. Das Banyan Tree Al Wadi im Osten der Stadt Ras Al Khaimah bot dafür schon einmal keine schlechten Ausgangspunkt, immerhin lag es fernab der Stadt mitten in der Wüste. Hier darf man das Wort “Resort” ruhig ernster nehmen. Praktisch alle Villen sind über ein riesiges Areal verstreut und weit vom jeweiligen Nachbar entfernt. Wer komplett von allem abschalten möchte – und ein Hotel ohne Strand akzeptieren kann – für den könnte das hier wirklich etwas sein.
Wer schon immer mal in einer echt authentischen Unterkunft wohne wollte, der wird hier fündig. Ein alter Wachturm wurde zu einer Villa umfunktioniert. Die offene Sitzgruppe im Vordergrund ist nur eine von vielen. Wer hier Urlaub macht, kann sich sein Frühstück oder Abendessen selbst mitten in die Wüste bestellen.
Da ich schon einmal ein wenig weiter im Landesinneren der Vereinigten Arabischen Emirate war, wollte ich mich doch gleich einmal an einem echten Wüstenmotiv versuchen. Leider schien das gar nicht so einfach, denn richtige Sanddünen waren nur an einer Seite des Hangs zu erkennen. Auch war es um die Düne herum eigentlich noch viel zu grün für meinen Geschmack.
Mit ein paar ordentlichen Verrenkungen konnte ich zwei ganz ansehnliche Fotos zaubern. Zu diesem Zeitpunkt war mir noch nicht bewusst, dass ich mir die Mühe auch hätte sparen können. Einen Tag später befand ich mich wirklich in der Wüste und kam aus dem Knipsen gar nicht mehr heraus. Damit ihr den Vergleich habt, hier die Bilder von der “Wüste” rund um das Banyan Tree Al Wadi.
Um eine Übernachtung soll es im Folgenden aber nicht gehen, dafür hatte ich zu diesem Zeitpunkt mein bescheidende Unterkunft im Waldorf Astoria noch nicht ausgiebig gestestet. Vielmehr sollte es genau hier um ein wenig Wildlife-Fotografie gehen. Fangen wir doch mal mit einem einfachen Motiv ein: Einer Oryxantilope, die nicht ganz zufälligerweise auch das Wappentier von Qatar Airways ist. Wer will, darf jetzt kurz nach oben zur Pressekonferenz zurückscrollen.
Beim nächsten Programmpunkt darf man ruhig zwiegespalten sein. Ich weiß, dass nicht jeder Tier-Shows mag, allerdings spekulierte ich bei der angeboten Eulen- und Falken-Show auf richtig gute Fotos. Nachdem Conny und ich bei der Foto-Action im Loro-Parque auf Teneriffa überall an den Gittern der Käfige verzweifelt waren, hatte ich die Vögel hier in freier Wildbahn vor mir.
Zuerst einmal wurden wir als Zuschauer komplett desillusioniert: Eulen sind keineswegs schlaue und weise Tiere. Vielmehr sind ihre Augen so riesig, dass für das Gehirn nur sehr wenig Platz bleibt. Vielmehr ist das Training mit den Eulen äußerst mühsam und funktioniert praktisch nur über Anbieten von Futter. Dafür hatte sich die Mühe bei der Eulen-Dame “Amy” gelohnt. Sie wurde so zahm, dass man in Ruhe streicheln kann. Nur für’s Protokoll: Das passende Eulen-Männchen hörte übrigens auf den Namen “Sheldon”.
Ein wenig misstrauisch blieb der Blick trotzdem, als die Eule meine Kamera erblickte. Anscheinend wusste sie nicht so richtig, wie sie mit ihrem Spiegelbild auf meiner Linse umgehen sollte. Dennoch blieb sie erstaunlich ruhig.
Mein absolutes Lieblingsfoto seht ihr aber jetzt. Ich sage an dieser Stelle lieber nicht, wie viele hundert Fotos ich schießen musste, nur um nachher eine handvoll gute Bilder auf der Speicherkarte zu haben. Ich plädiere hiermit dafür “Tiere im Flug zu fotografieren” als olympische Disziplin anzuerkennen.
Gemessen an den Eulen fand ich die nachfolgende Falkenshow fast etwas uninteressanter. Natürlich gelten Falken in den Emiraten als die Krönung der Vogelarten und erzielen auf Auktionen unglaubliche Preise. Auch gibt es ganze Krankenhäuser für Falken.
Zum Schluss noch ein Hinweis:
Die nachfolgenden Bilder sind nicht unbedingt etwas für schwache Nerven. Wirklich still halten die Falken nämlich nur, wenn sie ihren Falkenhut zum Abdecken der Augen tragen oder eben gerade beim Futtern sind.
Mit diesen Bildern endet auch schon mein erster Tag in Ras Al Khaimah, der definitiv Lust auf mehr macht. Vor allem auf noch mehr Wüste. Hier konnte ich den nächsten Tag schon kaum erwarten, der mich noch tiefer in die Wüste bringen sollte.
- Tag 1.1: Hinflug: München – Doha mit Qatar Airways, Business Class
- Tag 1.2: Hinflug: Erstflug Doha – Ras Al Khaimah mit Qatar Airways, Business Class
- Tag 2: Hotel Waldorf Astoria & Falkenshow im Bayan Tree
- Tag 3: Historisches und die Wüste
- Tag 4: Kletter-Action in den Bergen
- Tag 5: Rückflug: Lieflat im Narrowbody – Ras al Khaimah – Doha – München mit A350 und A320, Business Class
- Bonus-Blogpost: Review: Al Safwa First Class Lounge am Flughafen Doha
Vielen Dank an Qatar Airways und die RAK Development Authority für die Einladung an Ras Al Khaimah.
Hi Phil,
wahnsinnige Bilder hast Du da gepostet. Angefangen vom sehr
luxuriös wirkenden Hotel bis zu den fantastischen Tierbildern, vor allem die Falken im Flug.
Die Eule sieht aus der Nähe irgendwie knuffig aus, mit den riesigen
Augen.
Frage mich gerade, warum Sonnenklar TV keine direkten Flüge nach Ras Al Khaimah anbietet. Bei denen geht alles über Dubai.
LG Stefan
Ich habe mich wegen den Flügen von/mit Sonnenklar.tv mal schlau gemacht. Saisonal werden hier tatsächlich Charterflüge von SunExpress eingesetzt, die direkt nach RAK fliegen. Allerdings war in der Nebensaison (ja, da unten ist auch Winter) kein einziger Flieger von den zu sehen. Sehr komisch.
Bei Falken-im-Flug-Bild könnte ich mich ärgern, dass ich mein langes Objektiv nicht dabei habe. Normalerweise brauche ich bei Städtereisen keine lange, große und schwere Linse, da man in Städten fast immer näher an etwas heran gehen kann. Bei Tieren im Flug waren 50mm aber einfach zu wenig.
LG Phil
Pingback: Inaugural Flight: Qatar Airways Business nach Ras Al Khaimah (via DOH ex MUC w/ A350)
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