Reisebericht Kreuzfahrt MS Astor #8 – Genua
Zum ersten Mal mussten Conny und ich uns auf der MS Astor einen Wecker stellen. Leider sollte der letzte Tag der Kreuzfahrt in Genua viel zu früh beginnen, da bereits um 09:00 Uhr die Ausschiffung beginnen sollte. Um nicht auf den letzten Drücker durch das Schiff zu sausen, bissen wir in den sauren Apfel eines unsaften Weckens durch das Smartphone.
Dafür kamen wir aber in den Genuss eines ordentlichen Farbenspiels am Himmel beim Einlaufen in den Hafen von Genua.
Direkt unter der feuerroten aufgehenden Sonne, erspähten wir eine der neueren Sehenswürdigkeiten von Genua: Das Acquario di Genova, immerhin das zweitgrößte Aquarium von Europa nach dem L’Oceanogràfic in Valencia mit der großen gläsernen Kuppel direkt im Hafenbecken.
Sicher wäre ein Sightseeing-Ausflug nach Genua noch eine schöne Abrundung dieser Kreuzfahrt gewesen. Wir erinnerten uns allerdings gerne an die tollen Erlebnisse der vergangenen sechs Tage und entschieden uns gegen eine weitere Städtetour.
So begnügten wir uns mit dem Anblick Genuas vom Wasser aus und verschoben die Erkundung einfach auf ein anderes Mal. Schließlich liegt Genua gerade einmal 600km, bzw. eine gute Flugstunde von München entfernt.
Auch an dieser Stelle muss erwähnt werden, dass die Schönheit des Hafens von Genua durchaus noch ein wenig Luft nach oben hat. Auch wenn das Empfangsgebäude des Kreuzfahrtterminals erst kürzlich erneuert wurde, prägen ein paar leicht verfallende alte Speicher das Gebiet.
Immer eine weitere Moby-Fähre sorgte für einen kleinen Farbkleks.
Frühstück an Bord der MS Astor
Nachdem wir unser Gepäck brav gekennzeichnet und vor die Kabinentür gestellten hatten, gönnten wir uns erst einmal ein langes Frühstück.
Da die Kabinen bereits für die Gäste der nachfolgenden Route nach Bremerhaven vorbereitet wurden, richteten wir uns auf dem Sonnendeck der MS Astor gemütlich ein, und überbrückten so die Minuten bis zur anstehenden Ausschiffung.
An dieser Stelle – und somit quasi last-minute – ergibt sich eine ideale Gelegenheit euch einmal das Frühstücksbuffet der MS Astor vorzustellen, das wir fast ausschließlich im Übersee Club einnahmen.
Die Auswahl an Broten konnte sich definitiv sehen lassen.
Die Kaffeestation im nächsten Foto steht allen Gästen – unabhängig vom gebuchten Getränkepaket – täglich von 06:30 bis 23:00 Uhr offen. Aus meiner Sicht ist dies ein weiterer Grund, sich eher gegen eine Getränke-Flatrate zu entscheiden: Jeden Abend kann man sich einen passenden Wein zum Abendessen aussuchen, sich einen Cocktail nach Wahl am der Bar ordern und sich trotzdem jederzeit umsonst mit Kaffee und Tee versorgen.
Ausschiffung in Genua
Die Zeit an Bord verging leider viel zu schnell. Während wir noch an unserem letzten Croissant an Bord des Schiffes knabberten ertönte bereits die Durchsage, die alle Heimreisenden mit eigener Organisation der Rückreise zur Identifikation ihrer Koffer im Terminal aufforderte.
Tschüss MS Astor! Es war eine wirklich schöne Reise mit dir.
Gerade als wir die Gangway des Schiffes verlassen hatten, brach dann auch die Sonne durch die Wolkendecke. Da wir uns schon gegen eine Sightseeing-Tour in Genua entschieden hatten, nutzten wir wenigstens noch den Weg zurück zum Parkhaus für einen Spaziergang entlang des Wassers.
Bei so einem sonnigen Abschied fiel selbst die Heimfahrt gar nicht so schwer. Stattdessen wuchs bereits die Vorfreude auf den nächsten Urlaub.
Fazit: Kreuzfahrt mit der MS Astor
Eine tolle Woche ging zu Ende, und mit ihr unsere vierte Kreuzfahrt in nur drei Jahren. Mit Fug und Recht darf sich die MS Astor in unsere Liste der gehobenen Kreuzfahrt-Schiffe einreihen. Zu keiner Zeit fühlten wir uns auf einem überfüllten Party-Dampfer – stattdessen war die Atmosphäre an Bord stets ruhig, gelassen und sehr entspannt. Mit 278 Crewmitglieder für maximal 578 Passagiere bietet die MS Astor ein sehr beachtliches Crew To Passenger Ratio, welches man schnell merkt: Selbst bei einer einwöchigen Kreuzfahrt ist man beim Abendessen schnell mit Vor- und Nachnamen bekannt.
Den Stapellauf der MS Astor am 29. Mai 1986 sollte man vor allem beim Äußeren stets im Kopf haben. Die „alte“ gebogene Rumpfform steht im Gegensatz zu modernen Kreuzfahrt-Pötten, die dank ihrer Kubusform dafür mehr Platz für Balkone der Außenkabinen bieten. Diese sind auf der Astor nur in den beiden höchsten Kategorien zu finden: Gerade einmal drei Suiten besitzen einen Balkon.
Dafür gibt es bei der Astor noch einen weiteren Vorteil: Durch ihre Treue zu Bremerhaven können besonders Gäste aus Deutschland, die ungerne den Flieger nutzen wollen, stets bequem mit der Bahn oder dem Auto anreisen. Dafür ist das Schiff tendentiell öfters in Nord- und Ostsee zu finden als im Mittelmeer. Tatsächlich war unsere Route im Jahresplan 2016 eher eine Ausnahme.
Von meiner Seite gibt es dennoch eine uneingeschränkte Empfehlung für eine Kreuzfahrt mit der MS Astor. Ausprobieren lohnt sich!
Weitere Reiseberichte
- Tag 1: Genua
- Tag 2: Livorno
- Tag 3: Civitavecchia & Rom
- Tag 4: Neapel & Pompeji
- Tag 5.1: Captain’s Club, Astor Lounge & Außenaufnahmen
- Tag 5.2: Palermo
- Tag 6: Cagliari
- Tag 7: Olbia
- Tag 8: Genua
Vielen Dank an TransOcean für die Einladung zur Mittelmeer-Kreuzfahrt mit der MS Astor.
Hi Phil,
da sag ich mal “watten schöner Bericht woll;D”
Nee im Ernst, hat mir wirklich sehr gut gefallen. Das Acquario di Genova
ist wirklich ein toller Stilbruch im Hafen von Genua. Das war also ein
richtiges Aquarium mit Meeresbewohnern?
Wie hoch waren denn die Parkgebühren die ihr zu zahlen hattet?
LG Stefan
Hi Stefan,
die Parkgebühren haben leider an den 50€ gekratzt, so dass der Spaß nicht ganz so günstig war. Dafür war der Wagen aber gut in Sicherheit und ich musste mir unterwegs keine Sorgen machen.
Das Aquarium habe ich selber noch nicht gesehen, allerdings soll es wirklich toll sein. Hier ist die Website des Aquariums: http://www.acquariodigenova.it – Bei so einer Vielfalt verzeihe ich auch gerne mal die etwas “ungewöhnliche” Architektur.
LG Phil