Reisebericht Kreuzfahrt MS Astor #6 – Cagliari
Nach dem Verlassen des Hafens von Palermo hatte unsere Kreuzfahrt mit der MS Astor definitiv die letzte Etappe erreicht. Nun stand nur noch die Insel Sardinien auf dem Programm, wo wir mit Cagliari und Olbia jedoch noch zwei tolle Ziele vor uns lagen.
Den Anfang sollte die südliche Spitze machen, an der wir bereits 2013 zu Gast waren. Damals hatte ich Conny im Rahmen eines Überraschungstrips nach Sardinien gebracht. Besonders der Ausflug nach Cagliari blieb mir wegen eines herrlichen Sonnenuntergangs besonders gut im Gedächtnis.
Unsere MS Astor sonnte sich am Pier des Hafens und schaute auf die größte Stadt Sardiniens. Wir hatten wieder einmal einen erstklassigen Sonnentag erwischt, während zu Hause in München bereits der Herbst seine ersten Boten in Form von kalten Temperaturen und bedecktem Himmel schickte.
In Italien ist die Welt zu dieser Jahreszeit noch ein Ordnung, auch wenn die Insel Sardinien im Winter stets einen gewaltigen Urlauberrückgang verzeichnet. Gerüchteweise kann man die Insel um Weihnachten herum für sich alleine haben.
Selbst der Hafen von Cagliari bot eine gewisse Idylle. Jedenfalls im direkten Vergleich mit den eher industrietypischen Schiffslandebuchten von Neapel und Palermo. Natürlich kam die Qualität des Wassers trotz der naheliegenden Smaragd-Küste nicht an die kroatischen Gewässer heran, die wir vor zwei Jahren mit der MS Europa 2 in Split oder Korčula vorfanden. Dennoch zeigt das nächste Foto eine tolle Kulisse mit der Stadt Cagliari im Hintergrund.
In Sachen Bewegungsfreiheit sollten Conny und ich ab der Ankunft auf Sardinien allerdings etwas eingeschränkt sein. Das Verlassen des Hafens per pedes war verboten, stattdessen musste ein eigens dafür bereitgestellter Shuttlebus benutzt werden.
Nicht dramatisch, da die Busse praktisch ständig fuhren und uns mitten in der City abliefert. Im Gegensatz zu dem Desaster des morgigen Tages in Olbia absolut in Ordnung.
In der City führte uns der erste Weg zum weißen Rathaus (Palazzo di Città) von Cagliari. Aus der Vergangenheit wusste ich schon, dass dieses Haus absolut fotounfreundlich gebaut wurde. Ist selbst der Trevibrunnen mit meinem Weitwinkelobjektiv mühelos auf den Chip zu bannen, kapituliert die Linse vor diesem gigantischen Haus und seinen zwei Türmen.
Cagliari – Sehenswürdigkeiten
Entlang der Arkaden der wunderbaren historischen Waterfront von Cagliari näherten wir uns weiter der Innenstadt. Schnell merkt man, dass die Stadt eine ordentliche Steigung besitzt. Wer noch einmal nach oben scrollt kann das Auftürmen der Häuser zu einem wahren Berg gut erkennen.
Erster Zwischenstopp auf unserem Weg zum besten Aussichtshügel der Stadt war die Piazza Yenne unweit des Monumento a Carlo Felice. Ab hier geht’s richtig steil nach oben.
Gut, „steil“ ist relativ – aber ein wenig anstrengend wird es dann schon. Macht aber überhaupt nichts, denn immerhin hat man so viel mehr Möglichkeiten einfach mal einen kleinen Fotostopp für zwischendurch einzulegen.
Ich hatte mir auf der Karte den Parkplatz der Università degli Studi di Cagliari ausgesucht. Diese verdeckt leider ein wenig den Torre dell’Elefante, einen der historischen Türme aus dem 14. Jahrhundert die stilecht natürlich als Verteidigungsanlage, Hinrichtungsplatz und Gefängnis genutzt wurde.
Natürlich war die Sicht vom Parkplatz auch Richtung Meer nicht gerade unfotogen. Wer genau hinschaut, sieht die MS Astor als hinterstes Schiff am Pier liegen. Mich irritierte auf dem Foto vor allem die Ähnlichkeit der Logos von TransOcean (MS Astor) und der Rederei Tirrenia, die links und rechts der Astor zu sehen sind.
Zurück von Schiffen hin zu alten Bauwerken. Ebenfalls ist von diesem Standpunkt gut die Kirche Chiesa di San Michele in Verlängerung der langen Straße Via Domenico Alberto Azuni zu erkennen, deren Portal eher an eine Residenz erinnert.
Die beiden Türme auf der rechten Seite der Straße gehören zur Collegiata di Sant’Anna, die ich ursprünglich noch von vorne fotografieren wollte. Leider fiel mir dies ein, als ich meine Rundtour schon von der Kirche weg geplant hatte. Diesen Punkt hole ich dann einfach beim nächsten Mal nach.
Mein absoluter Lieblingsplatz in Cagliari ist und bleibt einfach die Bastione San Remy, bei der eine alte Bastion aus piemontesischer Zeit zur Aussichtsterrasse umgebaut wurde.
So sehr ich normalerweise Baustellen und andere Abzäunungen verfluche, so gut kam mir der Zufall dieses Mal entgegen. Zur Sanierung ist dieser Bereich aktuell für Touristen gesperrt, was mir ähnlich wie bei der Spanischen Treppe in Rom ein hervorragendes Fotomotiv bot.
Natürlich war der Torbogen, dessen oberen Teil man auf den oberen Fotos in der Ferne sieht, mein nächstes Ziel. Dazu nutzen Conny und ich den Aufzug der Bastione, den sich die Stadt für alle mobilitätseingeschränkten Besucher hat installieren lassen. Eine löbliche Investition!
Vom Torbogen aus hat man auch noch eine wunderbare Sicht auf die Stadt. Unter anderem sieht man auch, dass Cagliari einen innenliegenden See besitzt. Der Stagno di Molentargius ist ein Naturschutzpark rund um die Wasserbecken, aus denen früher Salz bis ins Jahr 1985 gewonnen wurde.
Mit einem letzten Blick auf die großen und hohen Mauern der Bastione schlenderten Conny und ich zurück zur MS Astor, auf dem wir heute ein kleines privateres Abendessen gebucht hatten.
Romantic Dinner im Admiral’s Salon
Üblicherweise bietet die MS Astor das Abendessen in zwei Sitzungen jeweils um 18:00 und 20:00 Uhr im Waldorf Restaurant an. Die Plätze an den Tischen sind dabei jeweils fest vorgegeben, wobei man bereits im Vorhinein bei der Buchung Wünsche angeben kann, mit welcher Kabine man gerne zusammen sitzen möchten.
An einem Abend hatten wir uns ohne weiteren Aufpreis für ein Romantic Dinner entschieden, welches in einem Séparée auf dem Promenaden Deck serviert wurde. Für das Dinner im Admiral’s Club sollte man sich allerdings kurz nach dem Einschiffen melden. Das Platzangebot ist hier begrenzt.
Ein weiterer schöner Tag unserer Kreuzfahrt neigte sich dem Ende zu. Bevor wir aber endgültig ans Kofferpacken denken mussten, sollten wir am nächsten Tag ein weiteres Ziel ansteuern, das wir aus dem Jahr 2013 kannten: Olbia. Oder sollte ich besser „ein Ziel, das wir noch nicht kannten“ sagen?
Schaut selbst noch einmal in den Reisebericht von 2013 über die Costa Smeralda. Genau der Tag, den ich mir für Olbia aufgehoben hatte, fiel durch einen Starkregen buchstäblich ins Wasser. Hier hatte ich also ein wenig nachzuholen.
Weitere Reiseberichte
- Tag 1: Genua
- Tag 2: Livorno
- Tag 3: Civitavecchia & Rom
- Tag 4: Neapel & Pompeji
- Tag 5.1: Captain’s Club, Astor Lounge & Außenaufnahmen
- Tag 5.2: Palermo
- Tag 6: Cagliari
- Tag 7: Olbia
- Tag 8: Genua
Vielen Dank an die MS Astor für die Einladung zu dieser Kreuzfahrt
Hi Phil,
das sieht doch richtig toll in Cagliari aus. Das mit den Shuttle
Bussen im Hafenbereich erstaunt mich. Aus welchem Grund ist “per pedes”
dort verboten?
Der Shuttlebus inkl. “Joe Cool” hinter dem Steuer ist cool. Irgendwie
typisch italienischer Bus.
Vielleicht ist das mit den Fotos des weißen Rathauses ist vielleicht auch Taktik um irgendwelche Souvenirs an den Urlauber zu bringen.
Gerüchten zufolge soll dies auch beim Kölner Dom so sein.
LG Stefan
LG Stefan