Kreuzfahrt Sea Cloud II – Tag 1.1 – Hinflug nach Gran Canaria mit TuiFly
Stop! Noch nicht! So schnell wollten wir den Winter doch gar nicht. Zur Aufklärung: Vor dem ersten Schnee versuchen Conny und ich stets dem Winter ein Schnippchen zu schlagen. Rund um das Ende des Novembers soll es uns noch einmal ans Meer führen, damit wir uns ordnungsgemäß von Sonne, Strand und Meer verabschieden können. Nicht, dass der Winter nicht auch seine tollen Seiten hat. Aber es geht doch nichts über einen sauberen Cut.
Dieses Mal schien es um Sekunden nicht zu klappen: Unsere Wecker waren auf 04:00 Uhr eingestellt, die von Frau Holle anscheinend auf eine frühere Uhrzeit. Und so fuhren wir durch eine leicht angezuckerte Münchner Winterlandschaft zum Flughafen und betraten das Terminal 1 für unseren Flug nach Gran Canaria.
Als Zubringer hatte ich für Conny und mich zwei Sitzplätze bei TuiFly gebucht. Wie ihr bereits in der ersten Ausgabe meines Lounge Checks gelesen hat, bin ich aufgrund der Atlantic-Lounge mittlerweile zum großen Terminal-1-Fan in MUC geworden. Allerdings gibt es für unser Abflugsterminal noch viel pragmatischere Gründe: Egal ob Airberlin, SunExpress, Tuifly oder Condor: Nach Gran Canaria geht’s ab München grundsätzlich nur vom T1.
Hinflug nach Gran Canaria von München
Auf dem Weg zum Flughafen hatte ich die Kamera noch nicht schussbereit, deswegen gibt es jetzt erst den fotografischen Beweis: Tatsächlich erstreckte sich unter uns eine herrlich zugeschneite Winterlandschaft. Eigentlich ein recht idyllischer Anblick bei aufgehender Sonne und gut geheiztem Flieger. Ich kann euch allerdings versichern, dass es am Boden nicht viel von der Idylle übrig blieb. An Minusgrade werde ich mich erst langsam gewöhnen müssen.
Das folgende Bild stammt übrigens bereits aus den Pyrenäen zwischen Frankreich und Spanien. Irgendwo unter der Wolkendecke am oberen Bildrand versteckt sich die Stadt Pamplona.
Beim folgenden Foto kann man die portugiesische Grenze schon fast erahnen. Das V-förmige Gebilde ist der Alcántara-Stausee, der den längsten Fluss auf der Iberischen Halbinsel – den Tajo – in gleich zwei Tälern aufstaut. Highlight dieses Stausees ist die immer noch intakte römische Brücke aus dem Jahr 105 Chr., die über 5 Kilometer den Fluss überspannt. Wer ganz genau hinschaut, sieht diese links neben der Staumauer, oberhalb der Stadt Alcántara.
Fast genau auf der Höhe von Lissabon verließ unsere Pilotin dann mit ihrer Maschine das europäische Festland und nahm Kurs auf die kanarischen Inseln. Aus dem Fenster hatte ich gute Sicht auf die Bucht von Lissabon, die sich allerdings oberhalb der Landzunge (Halbinsel von Setúbal) befindet. Die westlichste Stadt, die man an der Küste erkennen kann, ist die kleine Ortschaft Sesimbra.
Für die nächste Zeit wurden gut erkennbare Fotomotive Mangelware. Weit und breit erstreckte sich nur das Meer unter uns, und nicht mal ein markantes Schiff wollte vor meine Linse laufen. So entspannte ich ein wenig und genoss den Flug. Auch wenn ich angesichts der Getränkeauswahl innerhalb einer Lounge vor dem Flug mittlerweile über den Service an Bord von Flugzeugen nur noch den Kopf schütteln kann, darf an dieser Stelle ein wenig Lob nicht fehlen: Wer ein Snack und ein Getränk bei TuiFly bucht, erhält sein Getränk immerhin in einer 0,5l Flasche. Laut hiesiger Meinung ist dies zwar die kleinste(!) in Bayern handelbare Einheit von Getränken – allerdings tatsächlich die zweieinhalbfache Menge sonstiger Mengen an Bord von Flugzeugen.
Aber genug der Philosophie über Bordverpflegungen. Schon von weitem schnitt auf einmal die Spitze des Teide durch die Wolkendecke. Und wenn Teneriffa schon in Sicht lag, dann konnte es auch nicht mehr lange bis zu unserer Landung in Gran Canaria dauern.
Beim Anflug auf den Flughafen von Las Palmas mussten wir für die richtige Windrichtung noch ein wenig zirkeln. Da es zuerst ein Stück nach Süden ging, nur um dann wieder nach Norden aufzuschießen, sahen wir den Hafen von Arinaga mit seiner Kaimauer im 90°-Winkel auch gleich von beiden Seiten. Beim Betrachten der Fotos merkt man auch gleich, weswegen eine Kreuzfahrt rund um die Kanaren deutlich höhere Chancen auf gutes Wetter besitzt: Wenn die Wolken einmal den Blick zur Sonne verdecken, dann grundsätzlich zuerst über den Inseln selbst. Die scharfe Wolkengrenze über dem Land ist deswegen der Garant für Sonnenschein auf hoher See.
Vom Flughafen Gran Canaria nach Las Palmas
Nach der Landung empfing uns dann der übliche Mix aus Ferienfliegern und Inselhoppern: Die Propmaschinen von Binter sind seit 2008 nicht mehr alleine im Geschäft: Canary Fly verbindet nun die Inseln ebenfalls mit Heugabel-Wendern.
Wer sich zu Beginn des Tripreports wunderte, dass uns TuiFly in blau statt gelb begrüßte, bekommt nun die Erklärung. Die vielen unterschiedlichen Marken wie TuiFly, Thomson oder Arke werden nun alle in einem blauen Design zusammen gefasst und fliegen zukünftig alle unter dem Label TUI. Bye bye gelbe Lackierung.
Da wir bereits vor Mittag gelandet waren, verfügten wir über einen riesigen zeitlichen Puffer. So fiel unsere Wahl auf die öffentlichen Verkehrsmittel und die reichliche Auswahl an Bussen. Eine Anbindung an den Schienenverkehr gibt es in Las Palmas nicht. Allerdings muss man zur Entschuldigung der Verantworlichen fairerweise anbringen, dass es auf der ganzen Insel keine einzige Eisenbahn gibt.
Und so fiel unsere Wahl auf den Bus 91, der uns direkt zur Haupstadt Las Palmas brachte. Ebenfalls stehen auch Busse zu den Tourismuszentren im Süden bereit. Wer Flug und Hotel getrennt bucht, muss sich also keine Gedanken über den Transfer machen.
Soviel zu unserem Hinflug nach Gran Canaria. Im nächsten Teil geht’s dann um den Nachmittag des erstes Tags, an dem wir zuerst die Welcome Lounge im Hotel Santa Catalina kennen lernten und dann unser Schiff zum ersten Mal betraten.
Weitere Sea Cloud II – Reiseberichte:
- Tag 1.1: Hinflug nach Gran Canaria mit TuiFly
- Tag 1.2: Unsere Kabine & Einschiffung auf Gran Canaria
- Tag 2: Teneriffa
- Tag 3.1: Gemeinsames Segeln mit der Sea Cloud
- Tag 3.2: San Sebastián de La Gomera
- Tag 4: Wale am Seetag
- Tag 5: Las Palmas, Gran Canaria & Heimflug nach Stuttgart
Alle Bilder in diesem Artikel sind von Conny bzw. mir fotografiert und keine Pressefotos. Vielen Dank an Sea Cloud Cruises für die Einladung zur Kreuzfahrt mit der Sea Cloud II.
Hi Phil,
endlich gehts mit dem Sea Cloud II Trip los, war schon ganz gespannt;-)
Hatte Eure Maschine eigentlich Sky Interieur? Kann man auf dem Bild, wo sie am Gate steht nicht unbedingt erkennen.
Ansonsten muß man sich an die Optik der neuen “Split Scimitar Winglets” irgendwie noch gewöhnen, mal schauen welche Airline dann als nächstes damit fliegt.
Bin gespannt auf den nächsten Teil…
LG Stefan
@Stefan: Ja, es hat etwas länger gedauert. Ich sage nur: 1200 Fotos. Alleine bis ich da mit dem Sortieren fertig war, sind einige Tage ins Land gegangen.
Unsere Maschine hatte leider noch kein Sky-Interieur. Von innen sah der Flieger dennoch sehr gut aus, auch wenn die LCD-Monitore mit ihrem Geflacker nicht mehr ganz so den Stand der Technik wieder geben.
Und ja: An die neuen Winglets muss man sich wirklich gewöhnen. Im ersten Moment wusste ich gar nicht, ob die jetzt nach oben oder nach unten gehen. Aber auf den Fotos sieht es wirklich sehr gut aus.
Der nächste Teil steht übrigens schon in den Startlöchern!
Servus Phil,
Zwei kurze Fragen:
– Gefällt dir das klassische Tuifly gelb oder das neue Wave Design besser?
– Heißt die Marke im Tui Konzern nicht Thomson?
Viele Grüße,
Chris
@Chris:
Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass ich ein großer Fan der Farbe “gelb” bin. Wer mein altes Blog-Design kennt, wird das bestätigen können. Auch in meinen Videos dominiert die Farbe gelb ganz klar. Vom dem Standpunkt aus ist deine Frage leicht zu beantworten: Natürlich gefiel mir das alte Design viel besser. Das Wave-Design wirkt unglaublich trist und kann auch durch seine Welle nicht viel Schwung in die Livery bringen.
Bei der Marke Thomson ist mir natürlich ein Fehler unterlaufen: Thomson Airways ist der offizielle Name, der allerdings von außen bald nicht mehr auf den Fliegern lesbar sein wird.
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